© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 34/22 / 19. August 2022

Kabinenklatsch
Linke-Süppchen-Kocher
Ronald Berthold

So ein Mist! 0:3 verloren. Am Sonntag war ich Fan des 1. FC Magdeburg. Für die Elbestädter habe ich sowieso aus DDR-Zeiten noch ein Faible. Am Wochenende aber sollten sie unbedingt und erst recht gewinnen. Hat leider nicht geklappt. Der FC St. Pauli ging mit seinen Gendersternchen auf den Trikots siegreich vom Platz. Es gibt wirklich kaum ein politisch linkes Süppchen, das der sogenannte Kiezklub nicht mitkocht. Nun mußte es also das Symbol schlechthin für die Verhunzung der deutschen Sprache sein.

Üblicherweise sind Sterne auf den Trikots jenen Vereinen vorbehalten, die dreimal die Deutsche Meisterschaft gewonnen haben. Ein Stern für drei Titel. St. Pauli ist bisher aber nur Meister im Redenschwingen und im Diffamieren anderer Menschen. Nie werde ich vergessen, wie seine Anhänger 1990 zum ersten Saisonspiel im Olympiastadion aufkreuzten. In geschlossener Formation betraten die Hamburger ihren Gästeblock und beschimpften uns Herthaner zur Begrüßung erst einmal mit: „Nazis raus!“ Nach sieben Jahren zweiter und dritter Liga war es das erste Spiel meines Lieblingsvereins in der Bundesliga. Und genau wie die armen Magdeburger am Sonntag hat Hertha die Partie damals verloren.

Seitdem habe ich diese Typen gefressen. Denn geändert hat sich nichts. Irgendwann, als es vor ein paar Jahren um den Klassenerhalt ging, erzählte der Vereinsboß, daß St. Pauli doch vor allem deshalb in der zweiten Liga bleiben müsse, damit es einem großen Publikum weiter seine weltverbessernden Botschaften unterbreiten könne. Hat sich eigentlich erledigt, weil es inzwischen in jeder Liga 18 St. Paulis gibt. Aber den Abstieg gönne ich den Fischköppen immer noch.