Kritik an maskenlosem Flug der Bundesregierung

BERLIN. Die Kanada-Reise von Kanzler Olaf Scholz (SPD) und Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) hat im Netz eine Welle der Empörung ausgelöst. Grund ist der auf Bildern erkennbare Verzicht auf das Tragen einer Maske während des Flugs. „Warum müssen eigentlich alle Fluggäste, die von, nach und in Deutschland fliegen, Maske tragen, aber Marie-Antoinette Habeck nicht?“ echauffierte sich etwa der frühere Berliner AfD-Fraktionschef Georg Pazderski. Nach Angaben der Bundesregierung habe man nicht gegen Regeln verstoßen: „Auf den Flügen der Luftwaffe gibt es keine Maskenpflicht. Alle Teilnehmer der Reise müssen vor Antritt einen aktuellen negativen PCR-Test vorlegen. Damit ist ein hohes Schutzniveau gewährleistet“, erklärte ein Regierungssprecher. Auch die mitgereiste Journalistin Miriam Hollstein verteidigte den maskenlosen Flug auf Twitter: „Funfact für alle Trolle: Für diesen Flug mußten alle Mitreisenden einen PCR-Test vorlegen, der nicht älter als 24 Stunden war.“ Die Lufthansa teilte mit: „Ein negativer PCR-Test befreit nicht vom Tragen einer Maske.“ (ha)

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Nordost-SPD: Schwesig bleibt Landeschefin

SCHWERIN. Die SPD in Mecklenburg-Vorpommern hat Ministerpräsidentin Manuela Schwesig für weitere zwei Jahre als Parteichefin bestätigt. Die 48jährige erhielt bei einem Parteitag am Wochenende in Rostock 88,5 Prozent der Delegiertenstimmen. 2019 hatte sie 94,8 Prozent erhalten. 115 der 130 Delegierten stimmten mit Ja, elf mit Nein, vier enthielten sich bei der Abstimmung. Gegenkandidaten gab es keine. Die alte und neue Landeschefin spielte eine Schlüsselrolle beim Weiterbau der Pipeline Nord Stream 2 und war deshalb in den vergangenen Wochen heftig kritisiert worden. Laut Welt am Sonntag flossen von Februar bis November 2021 fast 200 Millionen Euro in eine von ihr mitgegründete Klimastiftung, die den Bau der Pipeline absichern und Unternehmen vor US-Sanktionen schützen sollte. Die Gelder stammten von der Gazprom-Tochter Nord Stream 2 AG. Der Schweriner Landtag hat einen Untersuchungsausschuß eingesetzt, der nach der Sommerpause die ersten Zeugen vernehmen will. (ha)

Erster Landkreis führt 365-Euro-Ticket ein

LÜCHOW-DANNENBERG. Der Landkreis Lüchow-Dannenberg in Niedersachsen führt ab dem 1. September ein 365-Euro-Ticket ein. Das online beantragbare Ein-Jahres-Abo soll dann für alle Buslinien im Landkreis gelten. Lüchow-Dannenberg sei damit niedersachsenweit der erste Landkreis, der seinen Bürgern eine Lösung für das auslaufende Neun-Euro-Ticket biete, erklärte Landrätin Dagmar Schulz (parteilos) am Montag. Gerade in einem dünn besiedelten Gebiet mit großer Fläche sei „der ÖPNV eine wichtige Aufgabe und auch eine große Herausforderung“. Schülerkarten gelten künftig zudem für den ganzen Landkreis statt nur für die Verbindung zwischen Schule und Wohnort. Finanziert wird das neue Ticket aus Geldern des Förderprogramms „Modellprojekte zur Stärkung des ÖPNV“ des Bundesverkehrsministeriums. Bis Ende 2024 stehen Lüchow-Dannenberg rund 4,9 Millionen Euro für Investitionen in den Nahverkehr zur Verfügung. (ha)