© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 35/22 / 26. August 2022

CD-Kritik: Hammer King – Kingdemonium
Vorwärtsstürmend
Thorsten Thaler

Aller guten Dinge sind fünf. Das dachten sich wohl die Jungs der deutschen Heavy-Metal-Band Hammer King, als sie darangingen, ihr aktuelles Album aufzunehmen. Vergangenen Freitag ist es unter dem Titel „Kingdemonium“ erschienen, nur vierzehn Monate nach dem superben vierten Silberling. Aus der Taufe gehoben 2015 in Kaiserslautern, orientiert sich die Band um Frontmann Patrick Fuchs alias Titan Fox (Ex-Sänger bei Ross the Boss) und Dolph A. Macallan (Ex-Drummer bei Saltatio Mortis) vor allem an Genre-Giganten wie Manowar, Hammerfall und Powerwolf, einschließlich Verbeugungen vor Iron Maiden, Judas Priest und Blind Guardian.

Angesichts dieser Riege an Reverenzgrößen wäre es unverfroren zu behaupten, die Band habe bereits ihren eigenständigen, unverwechselbaren Markenkern gefunden. Das jedoch soll sich nun mit dem fünften Album ändern. „Scheinbar hat es eine gewisse Zeit gebraucht, um sich vom eher engeren Ausgangskonzept wegzuentwickeln. Wir gehen stilistisch mehr in die Breite“, zitiert das Musikmagazin Metal Hammer Titan Fox. Nun ja, zwar mag der eine oder andere Song etwas düsterer als gewohnt klingen („We Shall Rise“), an Riffgewalt, vorwärtsstürmenden Rhythmen und mehrstimmigen Refrains, zum Teil mit Ohrwurmcharakter, herrscht indes nach wie vor kein Mangel im hammer- und schwerterschwingenden Metal-Universum. Anspieltips sind neben dem herausragenden Opener „Invisible King“ das nachfolgende Stück „Pariah Is My Name“ und das epische „The 7th Of The 7 Kings“.