© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 35/22 / 26. August 2022

JF-intern
„Der tollste Job“
Martina Meckelein

Von Erfolgen in der Kaninchenzucht bis zum Schwadronieren auf Bundespressekonferenzen: Unser Neuzugang in der Online-Redaktion, Alexander Boos (37), hat wirklich schon über alles geschrieben. Er ist ein Beispiel, wie Journalisten wirklich ausgebildet sein müssen.

Mit 16 Jahren begann er bei der Mitteldeutschen Zeitung. Geboren 1984 in Lutherstadt Wittenberg, studierte er in Halle Politik. „Nach dem Studium bekam ich in meiner Heimat keinen Job bei der Zeitung“, erzählt er. Er suchte und suchte. „Rückblickend kann man ja darüber lächeln, aber das Geld mußte rangeschafft werden.“ Also zog es ihn „total mutig als Ossi“ nach Bayern. Doch auch hier war niemand an einem spitzen Bleistift interessiert. „Ich jobbte, arbeitete im Kundenservice oder sortierte Akten in einer Holzfirma.“ Nebenher betrieb er einen Blog. „Der war als Fingerübung gedacht, ich wollte schließlich nicht aus der Übung kommen.“ Vor sieben Jahren dann ein Tip eines Freundes: „Sputnik sucht Journalisten.“ Umzug nach Berlin. „Ein Unterschied wie Tag und Nacht, früher hab ich über Bürgermeisterwahlen berichtet, und auf einmal sitze ich in Berlin für eine internationale Nachrichtenagentur in der Bundespressekonferenz.“ Dann der Ukraine-Krieg. „Ein Schock für mich“, sagt Boos. Was tun? Und wieder hilft ein Bekannter – Netzwerke sind lebenswichtig. „Der erzählte mir, daß die JUNGE FREIHEIT Online-Redakteure sucht.“ Nun sitzt Boos am Hohenzollerndamm. Ein typisches Journalistenleben – „der tollste Job der Welt“.