© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 36/22 / 02. September 2022

Eingriffe in den US-Wahlkampf 2020
Der Apparat hält zusammen
Björn Harms

Ein Vorwurf, den viele US-Konservative bereits seit langer Zeit erheben, bestätigt sich nun auch offiziell: Staatliche Behörden und die großen Tech-Konzerne haben 2020 aktiv in den amerikanischen Wahlkampf eingegriffen. Das FBI habe angeklopft und Facebook alarmiert, bekannte Meta-Chef Mark Zuckerberg vergangene Woche im Podcast bei Joe Rogan, der ihn auf die ominöse Laptop-Geschichte des Präsidentensohns Hunter Biden angesprochen hatte. 2016 habe es während des Wahlkampfs eine Menge russischer Propaganda gegeben. Demnächst drohe Ähnliches, habe der Geheimdienst seine Mitarbeiter gewarnt. „Seid wachsam.“ Nur zwei Wochen später war es soweit: Die New York Post publizierte einen Artikel über Hunter Bidens Laptop, der exakt in die „Warnung“ des FBI paßte.

Die Krux an der Geschichte: Das FBI besaß den Laptop und wußte, daß die darauf zu findenden E-Mails über abenteuerliche „Quid pro quo“-Geschäfte und die Drogen- und Sexeskapaden von Hunter nichts mit russischer Propaganda zu tun hatten. Das FBI hat also gelogen. Die Big-Tech-Konzerne taten ein übriges, indem sie die Geschichte zensierten. Was den Mächtigen nicht gefällt, sollen die Konsumenten nicht einmal zu sehen bekommen. Natürlich ist es kaum entscheidend, wie viel Crack Hunter Biden nun tatsächlich geraucht hat. Die Geschichte beweist vielmehr, wie westliche Demokratien heutzutage funktionieren: Alle einflußreichen Institutionen, ob staatlich oder privat, arbeiten politisch zusammen, nicht etwa um der Bevölkerung zu dienen, sondern einzig und allein, um die Macht derjenigen zu sichern, die Teil dieses Apparates sind.