© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 36/22 / 02. September 2022

Die Kinder von morgen
Demographie als Schlüsselfrage: Ob Deutschland, Europa oder die Welt – Migration und Geburtenraten bestimmen die Zukunft
Björn Harms/Mathias Pellack

Während die Gesamtbevölkerung in Deutschland nur wenig zunimmt, steigt der Anteil der Ausländer deutlich. Mittlerweile haben 14,2 Prozent der Bevölkerung keinen deutschen Paß. Jede vierte Person in Deutschland hat einen Migrationshintergrund. Bei unter Fünfjährigen liegt der Anteil bereits bei knapp 40 Prozent. Dazu steigt auch die Zahl der Einbürgerungen, die nach Besuch eines Integrationskurses jeder beantragen kann, der sieben Jahre im Land lebt.


In Großbritannien leben 8,9 Prozent der Bevölkerung ohne britischen Paß. 2004 waren es 4,9 Prozent. In Frankreich haben 7,7 Prozent der Gesamtbevölkerung keine französische Staatsangehörigkeit. 1975 lag die Zahl bei 6,5 Prozent.   Die Vororte von Paris und einzelne Stadtbezirke von London ragen deutlich heraus. In Deutschland liegt Berlin lediglich auf Platz 21. Aufgrund unterschiedlicher Definitionen ist der Migrationshintergrund in den Ländern schwer vergleichbar.


Der Migrationsdruck auf die großen Industrienationen hält an. Zwar sinkt die Geburtenrate auf vielen Kontinenten, doch liegt sie noch immer deutlich über der „Ersatzfertilität“ (2,1). Diese Zahl gibt die durchschnittliche Anzahl der pro Frau geborenen Kinder an, bei der sich eine Bevölkerung von einer Generation zur nächsten ohne Migration exakt reproduziert. In Deutschland liegt die Geburtenrate von Frauen mit deutscher Staatsangehörigkeit bei 1,49 (Gesamt: 1,58).

(Grafiken siehe PDF)