© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 36/22 / 02. September 2022

Meldungen

Schweiz: Initiative für Atomenergie gestartet 

BERN. Angesichts der drohenden Energieknappheit ist in der Schweiz eine Initiative gegründet worden, die das vor fünf Jahren beschlossene Verbot des Baus neuer Atomkraftwerke kippen möchte. Die Präsidentin des Komitees der Initiative „Jederzeit Strom für alle (Blackout stoppen)“, Vanessa Meury, ist gleichzeitig Präsidentin des atomenergiefreundlichen Energie Clubs Schweiz sowie der Jungen Schweizerischen Volkspartei im Kanton Solothurn. Zwar könne die Initiative angesichts des drohenden Strommangels kurzfristig nichts ausrichten, doch langfristig sei die Energiewende ohne Kernenergie nicht zu meistern. „Man sieht, daß weltweit über 50 neue Kernkraftwerke im Bau sind. Deshalb haben wir das Gefühl, daß wir mit unserer Initiative auch etwas erreichen können“, so Meury gegenüber der Schweizer Sonntagszeitung. Kritik kommt neben dem linksgrünen auch aus dem bürgerlichen Spektrum. So monierte FPD-Nationalrätin Jaqueline de Quattro, daß die Forderung der Initiative zu teuer und nur langsam umsetzbar sei. Auch das Abfallproblem bleibe ungelöst. Ab dem 30. August wird die Initiative mit dem Sammeln von Unterschriften beginnen. Um diese vor das Volk bringen und abstimmen lassen zu können, werden 100.000 Unterschriften in einem Zeitraum von 18 Monaten benötigt. (mr)





„New York Post“-Zensur sorgt wieder für Empörung 

AUSTIN. Nach Aussagen von Facebook-Gründer Mark Zuckerberg über die Zusammenarbeit seines Unternehmens mit dem FBI im Wahlkampfjahr 2020 haben die Republikaner Aufklärung gefordert. „Das ist schlicht und einfach Korruption. FBI und Justizministerium müssen offenlegen, weshalb sie zugunsten Joe Bidens in den Wahlkampf eingegriffen haben!“ entrüstete sich etwa Senator Ted Cruz (Republikaner) vorigen Freitag auf Twitter. Die ehemalige Richterin Jeanine Pirro forderte in der Sendung „The Five“, daß Zuckerberg, dessen Unternehmen jetzt Meta heißt, „unter Eid“ befragt werden sollte. In einem am Freitag veröffentlichten Interview mit dem Podcaster Joe Rogan hatte Zuckerberg eingeräumt, daß Facebook die Reichweite der New York Post-Berichterstattung über ominöse Kontakte im Oktober 2020 zwischen Joe Bidens Sohn Hunter, ukrainischen Geschäftsmännern und dem amtierenden US-Präsidenten eingeschränkt hatte. Auch Twitter hatte Nutzer daran gehindert, den Post-Bericht über die E-Mails von Hunter Biden zu teilen. Bei einer Kongreßanhörung im März 2021 zum Thema Fehlinformationen und soziale Medien hatte der damalige Twitter-CEO Jack Dorsey betont, daß Twitter einen „totalen Fehler“ begangen habe, das Konto der Post für mehr als zwei Wochen wegen der unbegründeten Anschuldigungen zu sperren. Eine Entscheidung, die Dorsey auf einen „Prozeßfehler“ zurückführte. Gegenüber Rogan betonte Zuckerberg, daß die Politik von Twitter darin bestanden habe, die Geschichte nicht zu verbreiten, aber Facebook habe ein Programm zur Überprüfung der Fakten durch Dritte benutzt, um über die Gültigkeit solcher Behauptungen zu entscheiden. „Ich glaube, es dauerte fünf oder sieben Tage, bis festgestellt wurde, ob es sich um eine Falschmeldung handelte“, erklärte Zuckerberg. „Die Verbreitung auf Facebook wurde reduziert, aber die Leute durfte es immer noch teilen. Man konnte es immer noch konsumieren.“ (ctw/fw)

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