© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 36/22 / 02. September 2022

Meldungen

China: „Kalter Krieg würde uns viel Wohlstand kosten“

BERLIN. Der Chef der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP), Stefan Mair, warnt vor einer Abkoppelung von China. „Die Bundesrepublik kann mit ihrem Export-Geschäftsmodell kein Interesse daran haben, jedenfalls nicht an einem harten Bruch. Also: Diversifizierung ja, Disruption nein“, erklärte das frühere Mitglied der Hauptgeschäftsführung des Industrieverbands BDI in der Wirtschaftswoche. Die Bundesregierung müsse sich „gegen einen neuen Kalten Krieg zwischen dem Westen und einer Allianz der Autokratien stemmen“, denn das würde „große Wohlfahrtsverluste mit sich bringen“. Die deutsche Außen- und Wirtschaftspolitik müsse künftig „strategischer zusammengedacht“ werden. Aber „Naivität gegenüber Peking“ sei falsch, das „Schmieden neuer Allianzen richtig und überfällig“, so Mair, denn die Chinesen strebten „längst nach einer Maximierung ihrer eigenen Autonomie und Handlungsfähigkeit“. (fis)

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Handwerker: Ost-West- Streit über Sanktionen

PADERBORN. Die Kreishandwerkerschaft Paderborn-Lippe hat sich von den offenen Briefen der Kollegen in Dessau-Roßlau, Halle-Saalekreis und Leipzig distanziert, in denen diese gefordert hatten, die Rußland-Sanktionen aufzuheben (JF 35/22). „Wir tragen die Entscheidung der Bundesregierung ausdrücklich mit, massive Sanktionen als Reaktion gegen den brutalen Angriffskrieg zu verhängen“, erklärte Kreishandwerksmeister Mickel Biere. Die so „entstehenden Einbußen sind uns bewußt“, aber man sei bereit, diese „für die Verteidigung des politischen Miteinanders auf dieser Welt in Kauf zu nehmen“, so der Detmolder Bäckermeister. Auch die „erkennbaren rechtspopulistischen Züge“ in den Briefen fänden „keinerlei Zustimmung in unseren Reihen“. (fis)

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Zahl der Woche 

Um 109,2 Prozent sind im ersten Halbjahr nominal die Gastgewerbeumsätze in Deutschland gestiegen. Inflationsbereinigt waren es 98,5 Prozent. Verglichen mit dem Vor-Corona-Jahr 2019 sank der Umsatz hingegen real um 22,1 Prozent. Quelle: Statistisches Bundesamt