© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 36/22 / 02. September 2022

Deftige Einsparungen bei der Auswärtigen Kulturpolitik
Austausch ausgebremst
(dg)

Da die Masse der Steuereinnahmen in die drei titanischen E-Projekte der bundesdeutschen Politik – Einwanderung, Energiewende, Europa – fließt, muß bei Bildung, Wissenschaft und Kultur gespart werden. Diese Praxis spiegelt daher auch der Haushaltsentwurf der Ampelkoalition für 2023 wider. Die darin vorgesehenen Kürzungen treffen die drei Hauptträger der Auswärtigen Kulturpolitik schwer: den Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD), die Alexander-von-Humboldt-Stiftung (AvH) sowie die Goethe-Institute. Vorgesehen ist der Fortfall von 6.000 Stipendien und 700 Langzeitstipendien. Lektorate und Dozenturen an ausländischen Universitäten werden nicht mehr nachbesetzt. Mittelfristig, so prognostiziert der Wissenschaftsjournalist Karl-Heinz Reith (Deutsche Universitätszeitung, 7/2022), dürften rund 100 der weltweit knapp 450 Standorte wegfallen. Für DAAD, AvH und die Goethe-Institute belaufen sich die Kürzungen auf sechs bis zwölf Prozent ihres Jahresbudgets, das aus dem Haushalt des Auswärtigen Amtes finanziert wird. Insgesamt geht es um ein im Vergleich lächerliches Sparvolumen von 40 Millionen Euro. Ein Betrag, dessen Fehlen aber ausreicht, die Wirkung des kürzlich präsentierten DAAD-Vorhabens „Science Diplomacy für eine neue Welt(un)ordnung“ stark zu begrenzen. 


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