© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 37/22 / 09. September 2022

Tödlicher Angriff beim CSD in Münster
Die Herkunft spielt eine Rolle
Laila Mirzo

Wußten Sie, daß sich islamische Fanatiker neuerdings von deutschen Feministinnen instrumentalisieren lassen? Davon sind zumindest einige Stimmen der LGBTQ-Gemeinde überzeugt. Nicht der religiös bedingte Haß auf Homo- und Transsexuelle sei das Tatmotiv für den tödlichen Angriff auf dem CSD in Münster gewesen, wo der „Transmann“ Malte grausam erschlagen wurde, sondern die Radikalisierung des Tschetschenen Nuradi A. durch „Terfs“. So bezeichnet die hysterische Regenbogen-Fraktion Feministinnen, die „nur“ zwei Geschlechter anerkennen und sich erdreisten, die hart erkämpften Frauenrechte gegen selbsternannte „Frauen“ zu verteidigen. 

Also hat man in den sozialen Medien das Holz für die Scheiterhaufen geschichtet und sann darauf, die obersten Terf-Hexen wie Alice Schwarzer oder Sahra Wagenknecht zu richten. Doch bevor sich die Inquisitoren an ihrem moralischen Sieg ergötzen konnten, wurde die Identität des Attentäters bekannt und das Spiel war aus. Von den Richtern und Henkern keine Hashtags darüber, daß die islamisch motivierte Homophobie schon wieder ein Menschenleben gekostet hat. Schon vergessen die Messer-Attacke des Syrers Abdullah A. auf ein homosexuelles Paar in Dresden im Oktober 2020, die einer der Männer nicht überlebte. Und schon wieder ein Täter, den die Behörden lange vor den Bluttaten hätten abschieben können.