Die Ammoniak-Anlagen der Stickstoffwerke SKW Piesteritz stehen wieder still. Eine Katastrophe: Denn sie produzieren sowohl Dünger als auch den AdBlue-Zusatz für die Abgasbehandlung beim Diesel. Ohne diese bläuliche Flüssigkeit darf heute – grün gewollt – kein moderner Dieselmotor mehr fahren. Technisch ginge das, nur etwas mehr Stickstoffe kämen aus dem Auspuff. Die Folgen eines AdBlue-Mangels: kein Diesel-Lkw, keine Pendler, keine Busse – nichts fährt mehr. Exorbitant hohe Erdgaspreise, auf die noch Umlagen, Abgaben und Steuern eines räuberischen Staates kommen, knechten selbst gut geführte Unternehmen wie die SKW. 

Die Produktionsdrosselungen und Pleiten häufen sich. Toilettenpapierhersteller Hakle ist insolvent. Und das nicht, weil schlecht gewirtschaftet wurde. Auch beim indischen Stahlhersteller Arcelor Mittal in Hamburg herrscht Produktionsstopp. Hohe Energiepreise treiben Unternehmen reihenweise in den Untergang. Die Liste bis hin zu kleinen Bäckereien wird länger. Das ist kein Ergebnis des Putin-Überfalls auf die Ukraine. Der Gaspreis stieg schon vorher, Energie wurde politisch gewollt knapp gemacht. Die einzige Möglichkeit, noch einigermaßen aus dem Schlamassel herauszukommen: weg von der zerstörerischen Politik und alle Stromerzeugungsmöglichkeiten volle Kraft voraus. Energie muß preiswert und verfügbar sein. Alles andere ist der „Todessstoß“, wie der Chef der Industrie- und Handelskammer Sachsen-Anhalt, Thomas Brockmeier, warnt.