© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 37/22 / 09. September 2022

Zitate

„Im Verlauf der Coronapolitik-Krise hat die Bundesrepublik ihre Fähigkeit zu punktuell totalitärem Handeln unter Beweis gestellt, und die allermeisten Staatsdiener haben bei der Umsetzung fraglose Folgsamkeit demonstriert: Massenweiser Protest in Amtsstuben und an Schulen war nicht zu beobachten. (...) Es könnte sein, daß in Deutschland bald wieder Menschen für ihre politischen Ansichten ins Gefängnis gehen, obwohl ihre Äußerungen mit zu Recht strafbarer Volksverhetzung nichts gemein haben – wohl aber mit scharfer Kritik an der Regierung und prinzipiellen Zweifeln an der Vertrauenswürdigkeit unserer von Parteigünstlingswirtschaft korrumpierten Institutionen.“

Michael Andrick, Philosoph, im „Freitag“ vom 1. September





„Nichts ist mittlerweile so wichtig wie Hautfarbe, Herkunft, sexuelle Orientierung et cetera, nur mit dem Unterschied, daß die Privilegierten und die einst Unterprivilegierten ihre Plätze tauschen. Das Ganze erinnert an die Geschichte des Marxismus, der die Befreiung aller Menschen von jedweder Unterdrückung als Endziel proklamierte. Was dabei herauskam, war die Sowjetunion.“

Harald Martenstein, Kolumnist, in der „Welt am Sonntag“ am 4. September





„In einer Demokratie neuen Typs besteht die Aufgabe der Opposition darin, die Regierung zu legitimieren.“

Michael Klonovsky, Essayist, auf seinem Blog „Acta diurna“ am 4. September





„Mit einer faktischen Übergewinnsteuer sollen Firmen für ihren Geschäftserfolg bestraft werden. Für SPD und Grüne werden damit sozialistische Träume wahr. Bitter aber, daß es ausgerechnet die Marktwirtschaftspartei FDP ist, die sie mit erfüllt.“

Johannes C. Bockenheimer, Wirtschaftsredakteur, in der „Bild“-Zeitung vom 5. September





„Eines der verwirrenden Merkmale moderner (…) Politik ist das Phänomen, daß die Identitäten der Parteien völlig auf den Kopf gestellt wurden. Entscheidend ist, daß die heutige neue Rechte, wie zuvor die neue Linke, selbstbewußt von einem Gefühl des Ausschlusses aus den ‘höheren Kreisen’ (…) beseelt ist.“

Jason Willick, Kolumnist, in der „Washington Post“ vom 5. September





„95 Milliarden Euro will die Ampel also in drei Paketen mobilisieren, um das Land zusammenzuhalten. Gigantomanie und Gießkanne, echte Solidarität und falsche Symbolik, feste Versprechen und zweifelhafte Absichten gehen in dieser Koalition Hand in Hand. Mit den Konsequenzen ihrer Nachtschicht wird diese Regierung später noch konfrontiert.“

Max Haerder, Leiter Hauptstadtbüro, in der „Wirtschaftswoche“ am 5. September





„Die Repressionen Putins richten sich direkt gegen russische Nationalisten und Konservative. Es ist eine Ironie des Schicksals, daß viele Putin für einen Nationalisten halten, vor dem Hintergrund, daß Rußland derzeit unter der Masseneinwanderung aus zentralasiatischen Ländern leidet. Wo sind christliche oder konservative Werte? Nirgends. Was zählt, ist der 9. Mai, der Tag des Sieges, die Veteranen der Roten Armee und der Kampf gegen die Nazis. Putin ist weder religiös noch konservativ. Für ihn sind Religion und Familie nur ein weiteres Propagandainstrument. Was ihm heilig ist, ist das Erbe der Sowjetunion.“

Dimitriy Savvin, russischer Historiker und Autor im lettischen Exil, in der Sommerausgabe des Magazins „The European Conservative“