AfD Schleswig-Holstein
Die lange andauernde Vakanz ist vorbei, die AfD im hohen Norden hat einen neuen Landesvorsitzenden: Kurt Kleinschmidt. Vor der Wahl des 55jährigen pensionierten Berufssoldaten war der Posten im von innerparteilichen Verwerfungen geprägten Verband unbesetzt, seitdem 2019 die seinerzeitige AfD-Landesvorsitzende und damalige Landtagsabgeordnete Doris von Sayn-Wittgenstein aus der Partei ausgeschlossen worden war. Der geschäftsführende stellvertretende Vorsitzende der AfD Schleswig-Holstein, Joachim Schneider, war nach der Landtagswahl im Mai zurückgetreten, nachdem die Partei mit 4,4 Prozent den Wiedereinzug ins Kieler Landesparlament verfehlt hatte. Kleinschmidts Stellvertreter im neuen Vorstand sind der ehemalige Landtagsabgeordnete Volker Schnurrbusch sowie das frühere Bundesvorstandsmitglied Julian Flak.
CDU Hamburg
Hamburgs ehemaliger AfD-Landes- und Fraktionschef Jörn Kruse ist der CDU beigetreten. Der 74jährige Wirtschaftswissenschaftler hatte die AfD, die er als Kritiker der Euro-Rettungspolitik einst mitgründete, 2018 unter Verweis auf „rechtspopulistische Tendenzen“ verlassen. Kruse ist nun Mitglied im CDU-Kreisverband Hamburg-Nord, dem auch der zum konservativeren Parteiflügel zählende Landesvorsitzende Christoph Ploß angehört. Dessen innerparteiliche Widersacher, unter anderem in Altona, kritisierten Kruses Aufnahme harsch. Dies unterlaufe die Abgrenzungsstrategie, die Union dürfe nicht zum „Sammelbecken für ehemalige AfD-Mandatsträger“ werden. Noch 2020 war eine Aufnahme Kruses gescheitert. Kritik am Parteibuch-Wechsel kam auch vom Hamburger AfD-Landesvorsitzenden Dirk Nockemann. Mit Kruses Beitritt bediene sich die CDU „politischer Ramschware“.
Sächsischer Landtag
Aller guten Dinge sind zwei? Robert Clemen (CDU) ist Nachrücker-König im Freistaat Sachsen. Zum zweiten Mal rückt der 55jährige in den Dresdner Landtag nach, diesmal für den bisherigen innenpolitischen Sprecher der CDU-Fraktion, Rico Anton, der das Mandat aufgrund seiner Wahl zum Landrat des Erzgebirgskreises niederlegte. Clemen, von Beruf Posaunist, war von 1999 bis 2014 Landtagsmitglied. 2017 rückte er nach, verpaßte allerdings 2019 erneut den Wiedereinzug.