© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 37/22 / 09. September 2022

Meldungen

Kanada: Zwei Brüder erstechen zehn Menschen 

SASKATCHEWAN. In der kanadischen Provinz Saskatchewan haben zwei Männer mindestens 10 Menschen mit einem Messer getötet und 18 weitere verletzt. Die Taten der beiden verdächtigten Brüder Damien und Myles Sanderson nahmen am Sonntag morgen ihren Anfang. Teilweise sollen die Opfer gezielt, teilweise aber auch willkürlich ermordet worden sein. Auch Damien Sanderson wurde inzwischen tot aufgefunden. Die Polizei hat nicht ausgeschlossen, daß er Opfer seines Bruders wurde, welcher sich nun weiterhin auf der Flucht befindet. Nach dem 30jährigen, mehrfach vorbestraften Myles Sanderson wird noch immer gesucht. Premierminister Justin Trudeau bezeichnete die Taten als „entsetzlich und herzzerreißend“. Der Premier des Bezirks Saskatchewan, Scott Moe, betonte: „Es gibt keine Worte, die den Schmerz und Verlust, der durch diese sinnlose Gewalt verursacht wurde, angemessen beschreiben können.“ (mr)





Liberale verlassen Rechtsregierung

PRESSBURG. Nach monatelangem Streit in der slowakischen Regierungskoalition sind Anfang der Woche alle bisher noch im Amt verbliebenen Ministerinnen und Minister der liberalen Partei Freiheit und Solidarität (SaS) zurückgetreten. Dies sind Außenminister Ivan Korcok, Bildungsminister Branislav Gröhling und Justizministerin Maria Kolikova. Ohne Suliks SaS haben die übrigen drei Regierungsparteien, die konservative OLaNO (Gewöhnliche Leute und unabhängige Personen), die rechte Sme rodina (Wir sind eine Familie, SR) sowie die konservativ-liberale Za ľudí (Für die Menschen), keine Mehrheit mehr im Parlament. Parteichef Richard Sulík war bereits Ende August als Wirtschaftsminister und Vizeregierungschef gegangen. „Enough is enough. Wir machen nicht länger mit, daß Finanzminister Igor Matovic den öffentlichen Haushalt manipuliert, mit den Faschisten zusammenarbeitet und den Gesetzgebungsprozeß vergewaltigt“, erklärte Sulík am Dienstag. Die SaS werde nun eine konstruktive und vor allem professionelle Opposition sein. Vor diesem Hintergrund kündigte Ministerpräsident Eduard Heger (OLaNO) den Übergang zu einem Minderheitskabinett an. (ctw)





Ankara droht Athen erneut mit einem Angriff

SAMSUN. Der türkische Präsident Recep T. Erdoğan hat Griechenland mit einem militärischen Angriff gedroht. In einer Rede auf einer Technikmesse warf der 68jährige den Griechen vor, sie würden unrechtmäßig die ostägäischen Inseln mit Militär besetzen und damit bestehende Verträge brechen. Durch diese Besetzung verliere Griechenland sein Hoheitsrecht über Inseln wie Lesbos und Rhodos. Nach Angaben des türkischen Verteidigungsministeriums habe Griechenland zudem allein in den ersten acht Monaten dieses Jahres mehr als 1.100 Mal den türkischen Luftraum und die Hoheitsgewässer der Türkei verletzt. „Wenn die Zeit kommt, werden wir tun, was nötig ist. Wir können plötzlich über Nacht kommen“, wiederholte Erdoğan seine Drohung. Das griechische Außenministerium reagierte mit einer Ankündigung, man werde „die provozierenden Erklärungen“ Erdoğans an die Nato-Verbündeten weitergeben, damit klar werde, wer den Frieden besonders gefährde. (mr)