© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 37/22 / 09. September 2022

CD-Kritik: Five Finger Death Punch – Afterlife
Im Zirkusrund
Thorsten Thaler

Als die US-amerikanische Modern-Metal-Band Five Finger Death Punch zu einem ihrer beiden einzigen diesjährigen Headliner-Auftritte in Deutschland Mitte Juni in der Berliner Mercedes-Benz Arena gastierte, spielte das Quintett rund um Frontmann Ivan „Ghost“ Moody etwa in der Konzertmitte „Welcome To The Circus“ als Vorboten ihres neuen Albums. Der Titel hätte ebenso gut als Motto des ganzen Abends dienen können, denn mit ihrer energiegeladenen Show hätten die Jungs beinahe die Hütte abgerissen. Live macht die 2005 in Las Vegas von Rhythmusgitarrist Zoltán Báthory gegründete Band einfach mordsmäßigen Spaß. 

Diesen hohen Unterhaltungsfaktor spiegelt auch das nun kürzlich erschienene komplette Album „Afterlife“ wider, auf dem die Zirkusnummer das mitreißende Eröffnungsstück ist. Nach dem Titeltrack geht es erstmals bei „Times Like These“ etwas poppig-gemächlicher zu. Schon aber folgt mit „Roll Dem Bones“ ein brutaler Nackenbrecher. In diesem abwechslungsreichen Kontrast stehen auch die mit elektronischen Beats unterlegten Titel „Judgement Day“ und das zusätzlich mit akustischer Gitarre aufwartende „Thanks For Asking“ mit dem ungemein rohen, aggressiv vorwärtspreschenden „Gold Gutter“. Den Abschluß bildet dann, Nomen est Omen, das melodische „The End“.

Fazit: Auf einen Nenner bringen läßt sich das Album nicht. Der Stilmix ist Programm. Five Finger Death Punch sind längst eine eigenständige Marke. Wer sie hoffentlich im nächsten Jahr live sehen kann, sollte das unbedingt tun!

Five Finger Death Punch Afterlife Sony Music 2022  https://fivefingerdeath punch.com/