© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 38/22 / 16. September 2022

Meldungen

Bundespolizei: Deutlich mehr illegale Einreisen 

BERLIN. Die Bundespolizei hat einen starken Anstieg an illegalen Grenzübertritten verzeichnet. Seit Beginn des Jahres sind rund 36.100 Migranten unerlaubt nach Deutschland gelangt, wie aus einem vertraulichen Dokument hiesiger Sicherheitsbehörden hervorgeht, das der Welt am Sonntag vorliegt. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht das einem Zuwachs von 47 Prozent. Die Zahl der illegalen Einreisen hat sich dem Bericht zufolge seit Januar stetig erhöht. Während im ersten Monat des Jahres noch 4.400 Einwanderer unerlaubt in die Bundesrepublik kamen, waren es im Juli 6.900. Laut einer Sprecherin des Innenministeriums gelangen die meisten Migranten über die Balkanroute nach Deutschland. Am häufigsten stammten sie aus Syrien, Afghanistan, der Türkei, dem Irak und Tunesien. Grund für den Anstieg seien Lockerungen der pandemiebedingten Reisebeschränkungen. Auch an der EU-Außengrenze sollen die Zahlen steigen. Die EU-Grenzschutzagentur Frontex hat laut dem Blatt im Juli rund 35.000 Migranten an den EU- und Schengen-Außengrenzen erfaßt. Im Vorjahreszeitraum waren es 20.700. (zit)





Amtsärzte warnen vor Maskenpflicht an Schulen 

Berlin. Wegen der Negativfolgen für die Sprachentwicklung und den Fremdsprachenunterricht hat der Vorsitzende der Deutschen Amtsärzte vor einer Maskenpflicht in Schulen gewarnt. Schutzmasken störten „die Kommunikation, weil sie das halbe Gesichtsfeld bedecken“, sagte der Vorsitzende des Bundesverbands der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (BVÖGD), Johannes Nießen, den Funke-Zeitungen. Deshalb sollten die Länder so lange wie möglich Unterricht ohne Maske erlauben, forderte er. Sie sollten erst dann wieder zum Einsatz kommen, wenn es eine Virus-Variante gäbe, die infektiöser sei und gleichzeitig schwerer krank mache als die Omikron-Varianten. Laut Neufassung des Infektionsschutzgesetzes, die der Bundestag vergangene Woche beschlossen hat, sollen die Bundesländer in Schulen ab der fünften Klasse eine Maskenpflicht einführen können, wenn dies „zur Aufrechterhaltung eines geregelten Präsenz-Unterrichts erforderlich“ sei. (fh)

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Mali: Bundeswehr nimmt UN-Einsatz wieder auf

Berlin. Die Bundeswehr hat ihren zwischenzeitlich ausgesetzten Einsatz für die Vereinten Nationen (UN) in Mali wieder aufgenommen. Mitte August hatte Berlin die Operationen im Sahel-Staat gestoppt, nachdem es Streit mit der malischen Regierung gegeben hatte und das Regime in Bamako entgegen vorherigen Zusagen die Überflug- und Landerechte für deutsche Versorgungstransporte verweigert hatte (JF 36/22). Ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums teilte vergangenen Freitag mit, die deutschen Soldaten vor Ort könnten wieder alle Aufgaben erfüllen, darunter die bodengebundene Aufklärungsoperation. Zusätzlich sei die Flughafensicherung in Gao einsatzbereit. „Damit stehen die zuvor gebundenen Aufklärungskräfte wieder zur Verfügung.“ Die Lage im von islamistischen Rebellen bedrohten und von einer an die Macht geputschten Militärjunta beherrschten Krisenstaat sei „anspruchsvoll“, so der Bundeswehrsprecher. Unverändert bestehe auch die Problematik fort, daß das malische Regime mit russischen (Söldner-)Truppen kooperiere. (vo)