© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 38/22 / 16. September 2022

Fragebogen
Karsten Troyke
Chanson-Sänger

Wo möchten Sie jetzt am liebsten sein?

An dem See, wo mein Wohnwagen steht. Derzeit habe ich jedoch Konzerte und kann dort nicht hin.

Wofür lassen Sie alles stehen und liegen?

Ich lasse niemals alles stehen und liegen. Aber vielleicht bei einer Einladung, mit großem Orchester zu singen.

Was bedeutet Heimat für Sie?

Die ausgetretenen Pfade meiner Kindheit und Musik.

Was ist Ihnen wichtig im Leben?

Einzelne Augenblicke nicht zu verpassen, die mich und andere glücklich machen.

Was haben Ihnen Ihre Eltern mitgegeben?

Zuversicht, Musik, Konfliktfähigkeit und das Vermögen, Spannungen auszuhalten.

Welches Buch hat Sie nachhaltig beeinflußt?

„Der Letzte der Gerechten“ von André Schwarz-Bart. Aber das ist nicht das einzige.

Welche Musik mögen Sie?

Lieder der Völker. Am liebsten mit dunkler, verlebter Frauenstimme vorgetragen.

Welches Ereignis ist für die Welt das einschneidendste gewesen?

Der Holocaust – also Menschen nur wegen ihrer puren Existenz auszulöschen.

Was möchten Sie verändern?

Fast alles zur Zeit. Aber ich fange mal mit meinen Überzeugungen an.

Woran glauben Sie?

An Seelenkommunikation.

Welche Werte sollen wir unseren Kindern weitergeben?

Zuversicht und Liebe zum Leben.

Welche Bedeutung hat der Tod für Sie?

Wir werden immer weiser und wenn wir fast perfekt sind, dann kommt er. Das finde ich ein blödes Konzept. Wahrscheinlich ist es aber nur ein Übergang.






Karsten Troyke, geboren 1960 in Berlin, ist Chansonsänger und Schauspieler, der sich vor allem mit jiddischen Liedern einen Namen gemacht hat und bereits seit 1989 als „Botschafter des Jiddischen Liedes“ weltweit gastiert. Hervorzuheben sind sein Album „Yiddish Anders“ und „Vergessene Lieder“.  www.karsten-troyke.de