© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 38/22 / 16. September 2022

JF-Intern
Der Betriebsausflug
Martina Meckelein

Kultur auf dem JF-Betriebsausflug dank Karl Friedrich Schinkel, dem Stararchitekten des Klassizismus, denn ohne ihn gäbe es von der Zisterzienserklosterruine Chorin heute nicht viel mehr als die Grundmauern. 270 Jahre war die säkularisierte Abtei Schweinestall und Steinbruch. Erst mit Schinkel wurde die Ruine nicht nur gesichert, sondern auch restauriert.

Betriebsausflüge der JF haben zwingend Museen im Programm. Diesmal gleich zwei, deren Geschichte gegensätzlicher nicht sein könnte. Denn von den Brüdern, die sich dem Leben des Gebets und der Arbeit in diesen Mauern hingegeben hatten, ging es weiter ins Jagdschloß Schorfheide. Die letzten dort ansässigen Genossen hatten es allerdings weniger mit der Arbeit, als vielmehr mit dem „Kapital“ und der Flinte.

So viel geballte Geschichte läßt allerdings auch den interessiertesten Kollegen irgendwann die Lust nach einem Bier oder Kaffee verspüren. „Kein Problem“, behauptet JF-Chef vom Dienst und Organisator der Sause, Matthias Bäkermann. „In 250 Metern ist ein Restaurant“, und zeigt Richtung Ausgang des Schlosses.

Nach einigen 100 Metern trifft die Schreiberin dieser Zeilen auf Vize-Chef Thorsten Thaler. „Der Matthias“, spricht sie ihn an, „sollte mal seinen Entfernungsmesser neu justieren.“ Brüsk dreht sich Thaler um. „Das ist doch mit Bäke immer wieder derselbe Mist“, wettert er. „Bei dem werden Spaziergänge zu Gewaltmärschen.“ Merke, vor dem nächsten Betriebsausflug muß das Thema „Körperliche Ertüchtigung“ diskutiert werden.