© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 39/22 / 23. September 2022

Zitate

„Wenn Ron DeSantis 2024 Präsidentschaftskandidat der Republikaner wird, werden wir eine große nationale Auseinandersetzung über wichtige Themen haben. Wenn Trump der Kandidat ist, werden wir eine große nationale Auseinandersetzung über Trump haben.“

Rod Dreher, Schriftsteller, im US-Magazin „The American Conservative“ am 14. September





„Ich glaube, es ist richtig, den Versuch zu unternehmen, zumindest auszuloten, wie weit man Wladimir Putin noch erreicht. In den letzten Jahren, insbesondere in der westlichen Hemisphäre, gibt es eine Tendenz, moralische Kategorien zur Grundlage des Handelns zu machen, über die man selbst, aber auch die Partner, mit denen man redet, nicht hinausgehen dürfen. Aber das ignoriert, daß über 70 Prozent der Weltbevölkerung nicht in Demokratien unseres Zuschnitts leben.“

Martin Schulz, Chef der Friedrich-Ebert-Stiftung, früherer EU-Parlamentspräsident und SPD-Chef, in der „Welt“ vom 16. September





„Es scheint den Meisterstrategen im Weltinnenministerium und im Wirtschaftsministerium in Berlin entgangen zu sein, daß eine Neue Weltordnung im Entstehen begriffen ist – und Deutschland, indem es seine Wirtschaft und seinen Wohlstand selbst zerstört, sich jeder Möglichkeit beraubt, als Akteur in dieser neuen Weltordnung selbst zu handeln – und nicht nur Spielball fremder Interessen zu sein.“

Klaus-Rüdiger Mai, Kolumnist, auf „Tichys Einblick“ am 16. September





„Die erste Bachelor-Generation besteigt gerade die Lehrstühle. Menschen, die handwerklich perfekt ausgebildet sind, die hegemoniale Ideologie verinnerlicht haben und als Werbeträger für ein System taugen, das akademische Bestätigung braucht, um weiter ‘Demokratie’ sagen zu können. Diese Generation bestimmt jetzt schon, was ‘gute Wissenschaft’ ist. Sie füllt Fachzeitschriften, Tagungsprogramme und so schließlich auch Lehrbücher, Vorlesungen und Seminare – mit Themen, Perspektiven und Begriffen, die sie der politischen Agenda und den damit verlinkten Ausschreibungen entnommen hat und die sie nicht hinterfragt, weil sie das nirgends lernen konnte.“

Michael Meyen, Professor für Kommunikationswissenschaften an der LMU München, in der Herbst-Ausgabe der Zeitschrift „Tumult“





„Im privaten Sektor würde ein insolventes Unternehmen abgewickelt und das Management, das den Bankrott zu verantworten hat, gefeuert. Sogar Politiker müßten die Abwahl befürchten, wenn sie die Staatsfinanzen in aller Öffentlichkeit ruiniert haben. Doch für das Eurosystem gilt das alles nicht. Anders als ein insolventer Hedgefonds kann die Zentralbank in der Pleite weiterleben. Denn sie kann es verstecken und muß nicht abgewickelt werden, wenn der Wert ihrer gesamten Anlagen unter den Wert der von ihr ausgegebenen Verpflichtungen fällt.“

Thomas Mayer, ehemaliger Chefvolkswirt der Deutschen Bank, auf dem Blog des „Flossbach-von-Storch-Instituts“ am 16. September





„Putin bestrafen wir gerade zu Recht für seinen blutigen Überfall und die Kriegsverbrechen am ukrainischen Volk. Doch Ilham Alijew, Aserbaidschans autokratischer Herrscher, bekommt von der Europäischen Union Geld, Lob und eine Behandlung mit Samthandschuhen. Und das zu einer Zeit, in der er Anspruch auf einen anderen Staat erhebt, diesen einnehmen und ethnisch säubern will. Wie nennen Sie das? Ich nenne das eine ekelhafte Doppelmoral!“

Anna Aridzanjan, Journalistin, auf „t-online“ am 18. September