© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 39/22 / 23. September 2022

Meldungen

Irland: Haft für genderkritischen Lehrer 

Dublin. In der Republik Irland hat der Kulturkampf zwischen traditionellen Bekenntnissen und postmodernen, „woken“ Vorstellungen über Transgenderismus zu einem juristischen Tauziehen geführt. Ursächlich hierfür ist der Fall des Mittelschullehrers Enoch Burke, der an einer anglikanischen Schule in der Nähe von Dublin unterrichtete. Burke weigerte sich aufgrund seines christlichen Glaubens, der Anordnung des Schuldirektors Folge zu leisten, einen Jungen, der sich zum Mädchen erklärte und eine operative Geschlechtsumwandlung anstrebt, mit dem von ihm gewünschten Pronomen „they“ (sie) anzureden. Burke wurde daraufhin Ende August unter Beibehaltung seiner vollen Bezüge von seiner Tätigkeit suspendiert, bis zum Abschluß einer Untersuchung über sein Verhalten. Burke erschien dennoch in der Schule und wurde nach anschließender polizeilicher Festnahme ins Gefängnis gebracht. Da Burke sich kürzlich bei einer gerichtlichen Anhörung weigerte, künftig die Suspendierung zu beachten, wurde seine weitere Inhaftierung verfügt. (dk)





Zypern erfreut über Ende des US-Waffenembargos

NIKOSIA. Die Republik Zypern hat die vollständige Aufhebung eines US-Waffenembargos gegen den ethnisch geteilten Inselstaat begrüßt. Die Entscheidung der Vereinigten Staaten sei eine „positive Entwicklung“, die die guten Beziehungen zwischen Zypern und den USA unterstreiche, erklärte Außenminister Ioannis Kasoulides. Die Stärkung der zypriotischen Verteidigung sei nicht gegen jemanden gerichtet. Die Türkei, die nach Angaben der Zeitung Kathimerini mehr als 35.000 Soldaten im nördlichen Drittel Zyperns unterhält, verurteilte die Entscheidung. Ankara forderte die USA auf, die Entscheidung zu überdenken, und warnte davor, daß dieser Schritt die Bemühungen um ein Friedensabkommen für Zypern beeinträchtigen und zu einem Wettrüsten auf der Insel führen würde. Der Sprecher des US-Außenministeriums Ned Price erklärte, daß sein Land jährlich prüfen werde, ob Zypern die Bedingungen für die Aufhebung des Embargos erfülle, einschließlich der Umsetzung von Vorschriften zur Bekämpfung der Geldwäsche und der Verweigerung des Zugangs russischer Militärschiffe zu Häfen zum Auftanken und zur Wartung. (ctw)





Oberster Geldwäscher festgenommen 

MALAGA. Der Kopf einer der größten Geldwäscher-Banden Europas wurde mitsamt zwei Komplizen von der spanischen Polizeieinheit Guardia Civil in Malaga festgenommen. Der Festnahme gingen langwierige Ermittlungen von über anderthalb Jahren voraus, an denen neben der spanischen auch die britische, die irische und die holländische Polizei in Kooperation mit dem Europäischen Polizeiamt (Europol) beteiligt waren. In dieser Zeit soll der Hauptverdächtige rund 200 Millionen Dollar aus weltweiten kriminellen Geschäften mittels mehrerer Scheinunternehmen gewaschen haben. Zur Überweisung des Geldes wurde das sogenannte Hawala-System, das keines direkten Geldflusses bedarf, genutzt. Aufgrund mehrerer krimineller Aktivitäten in zahlreichen europäischen Ländern war der nun gefaße Bandenchef seit Jahren ein von Europol gesuchtes Ziel. (mr)