© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 39/22 / 23. September 2022

Meldungen

Umfrage: Über 40 Prozent sind für Leihmutterschaft 

ERFURT. 41 Prozent der Bundesbürger sind der Meinung, daß Leihmutterschaft in Deutschland erlaubt werden sollte. Das ergab eine Umfrage des Markt- und Sozialforschungsinstituts Insa-Consulere (Erfurt) im Auftrag der Evangelischen Nachrichtenagentur idea. Als Leihmutter bezeichnet man eine Frau, die für eine andere Frau, die kein Kind empfangen oder austragen kann, deren Kind austrägt. Bisher ist diese Praxis in Deutschland durch das Embryonenschutzgesetz verboten. In der Ampelregierung gibt es Pläne, die nicht-kommerzielle Leihmutterschaft zu erlauben. Bei der Umfrage sprach sich jeder vierte (24 Prozent) gegen eine Legalisierung der Leihmutterschaft aus. 26 Prozent wissen nicht, wie sie dazu stehen, neun Prozent machten keine Angabe. Frauen sind häufiger für die Erlaubnis als Männer (43 Prozent gegenüber 40 Prozent). Westdeutsche befürworten sie häufiger als Ostdeutsche (42 Prozent gegenüber 38 Prozent). Bei Kirchenmitgliedern gibt es unter den landeskirchlichen Protestanten mit 45 Prozent die größte Zustimmung, die Leihmutterschaft zu gestatten. Bei den Katholiken teilen 37 Prozent und bei den Freikirchlern 34 Prozent diese Ansicht. Unter Muslimen sprechen sich 24 Prozent dafür aus, bei den Konfessionslosen 48 Prozent. Unter den Anhängern der Parteien ist die Zustimmung bei den Wählern der Linken mit 54 Prozent am weitesten verbreitet, es folgen die Sympathisanten der Grünen und der FDP (jeweils 50 Prozent), der SPD (47 Prozent), der AfD (45 Prozent) und der CDU/CSU (42 Prozent). Für die Erhebung wurden 2.080 Erwachsene im Zeitraum vom 16. bis 19. September befragt. (idea/JF)





Uwe-Johnson-Tage 2022 eröffnet 

NEUBRANDENBURG. Mit einer Lesung des Schriftstellers Benjamin Quaderer („Für immer die Alpen“) haben am Montag dieser Woche die Uwe-Johnson-Tage 2022 begonnen. Der 33jährige hatte für seinen Debütroman im Vorjahr den Uwe-Johnson-Förderpreis erhalten. Die Johnson-Literaturtage werden von der Mecklenburgischen Literaturgesellschaft  veranstaltet. Bis zum 27. Oktober finden zahlreiche Lesungen, Buchgespräche und eine Preisverleihung in Neubrandenburg, Güstrow, Neustrelitz und Berlin statt. Am 18. Oktober liest zum Beispiel Uwe Tellkamp aus seinem Roman „Der Schlaf in den Uhren“. Der Dresdner Schriftsteller hatte für den Roman „Der Turm“ 2008 den Johnson-Preis und den Deutschen Buchpreis erhalten. Als Höhepunkt gilt die Verleihung des mit 20.000 Euro dotierten Johnson-Literaturpreises an die Autorin Jenny Erpenbeck (55) für ihren im Vorjahr erschienenen Roman „Kairos“ am 23. September in Berlin. (tha)

 www.uwe-johnson-gesellschaft.de





Sprachpranger

Taufe to go

Aktion des Evangelisch-Lutherischen Kirchenkreises Oldenburg-Stadt, sich in der dortigen Lambertikirche unkompliziert und ohne die üblichen Formalitäten (Geburtsurkunde, bei Taufkindern der Nachweis der Kirchenmitgliedschaft eines Elternteils) taufen zu lassen