© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 39/22 / 23. September 2022

Meldungen

Lindner fordert Deckelung des Rundfunkbeitrags 

BERLIN. Finanzminister Christian Lindner (FDP) hat vorgeschlagen, den Rundfunkbeitrag einzufrieren. Eine Aussetzung der Gebührenerhöhungen würde die Menschen „in einer Zeit rapide steigender Preise“ entlasten, erklärte Lindner der Neuen Osnabrücker Zeitung. Gleichzeitig kritisierte er Dopplungen in der Berichterstattung und verwies auf Sparmöglichkeiten „hoher Summern“ durch mehr „Kooperation“. Bereits vergangene Woche hatte Lidner einen freiwilligen Gehaltsdeckel für die Intendanten beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk gefordert. „Ich bin gegen jede Neid-Debatte, aber kein Intendant sollte mehr verdienen als der Bundeskanzler“, sagte er in einem Interview mit der Bild-Zeitung. „Hier ist eine Selbstverpflichtung nötig, um mit dem Geld der Gebührenzahler sparsam umzugehen.“ Zudem sprach sich Lindner für eine Reform bei der Anzahl von Leitungs- und Führungskräften in den Sendern aus, um stattdessen „die Redakteure angemessen zu bezahlen, die die Inhalte machen“. Laut Bild am Sonntag verdient Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) jährlich 362.277 Euro, und damit deutlich weniger als beispielsweise WDR-Intendant Tom Buhrow mit 413.000 Euro oder ZDF-Intendant Norbert Himmler mit 372.000 Euro. (gb)





Vetternwirtschaftsvorwürfe gegen Jörg Schönenborn 

KÖLN. Die Welt hat dem WDR-Programmdirektor Jörg Schönenborn „Neffenwirtschaft“ vorgeworfen. Demnach arbeitet Schönenborns angeheirateter Neffe als Redaktionsleiter bei dem Düsseldorfer Videoproduktionsunternehmen Ansager & Schnipselmann, das unter anderem Sendungen wie „Hart aber Fair“ produziert. Der Moderator der Talkshow, Frank Plasberg, ist Geschäftsführer der Firma. Schönenborn, der für die Zuliefererverträge mit Externen verantwortlich ist, hatte die Personalie am Wochenende angesichts der Recherche und der bevorstehenden Berichterstattung per Mail der Belegschaft bekanntgegeben. Die Aufsichtsgremien wollen den Fall nun prüfen. (gb)





Ex-Intendant Fritz Pleitgen gestorben 

BERGISCH GLADBACH. Der frühere WDR-Intendant Fritz Pleitgen ist gestorben. Der 84jährige erlag vergangene Woche Donnerstag einem langen Krebsleiden. Der gebürtige Duisburger hatte seit dem Jahr 1963 als Journalist für den Westdeutschen Rundfunk gearbeitet und war von 1995 bis 2007 dessen Intendant. Unter anderem arbeitete Pleitgen als Korrespondent in Moskau und Ost-Berlin sowie als Studioleiter in Washington und New York. Er moderierte den „Brennpunkt“ sowie bis 2006 den ARD-Presseclub. (gb)





Aufgelesen

„Die steilsten Prognosen bekommen oft die größte Aufmerksamkeit.“

Der frühere „Spiegel“-Chef­redakteur Georg Mascolo beim Empfang der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Schaumburg-Lippe