Zitate des britischen Schriftstellers George Orwell wie „Krieg ist Frieden; Freiheit ist Sklaverei; Unwissenheit ist Stärke“ aus seiner Dystopie „1984“ oder „Alle Tiere sind gleich, aber manche sind gleicher“ aus der Polit-Fabel „Farm der Tiere“ weisen auf bedenkliche gesellschaftliche Fehlentwicklungen hin. Wer heute solche Parallelen zu erkennen glaubt, läuft Gefahr, als Verschwörungstheoretiker markiert zu werden. Den Schülern der „George-Orwell-Schule“, einer integrierten Sekundarschule mit gymnasialer Oberstufe in Berlin-Lichtenberg, sei ihr Namensgeber zumindest „nur schwer zu vermitteln“, ist Schulleiter Kai Klötzer überzeugt. Da der bereits 1950 verstorbene Totalitarismus-Warner „keine Rolle im Schulprogramm spielt“ und somit „nicht gelebt“ werde, „erfolgte keine Identifikation der Schülerschaft mit dem Schulnamen“. So begründete Klötzer den Namensänderungswunsch ab Oktober 2022 in das unverfänglichere „Schule am Tierpark“. In einem für Berliner Verhältnisse irren Tempo wurde der Beschluß der Schulkonferenz vom 22. Juni bereits am 5. Juli bei der Bildungssenatsverwaltung auf den Weg gebracht, um schon am 1. August, mitten in den Sommerferien, vom Bezirksamt durchgewinkt zu werden.