Streit um Reform des Transsexuellengesetzes
HELSINKI. Die Konservativen im finnischen Parlament haben die geplante Liberalisierung des Transsexuellengesetzes in Finnland kritisiert. Die Fraktionschefin der Rechtspartei „Wahre Finnen“ (PS), Leena Meri, hat sich laut der Parteizeitung Suomen Uutiset klar gegen die Änderungen ausgesprochen. Der seit 2002 bestehenden Rechtslage zufolge darf das Geschlecht einer Person nur dann geändert werden, wenn sie sich vorher einer geschlechtsangleichenden Operation unterzogen hat. Der aktuelle Gesetzentwurf sieht indes vor, daß ein medizinisches Gutachten keine Voraussetzung mehr für die Änderung des Geschlechtseintrags sein soll. Auch Päivi Räsänen, Abgeordnete der Christdemokraten (KD), kritisierte die Novelle: „Das wird Kinder und Jugendliche weiter verwirren“, twitterte die Ex-Innenministerin. Trans-Aktivisten verlangen eine radikalere Reform. Auch Minderjährige sollten in das Gesetz eingeschlossen werden. (mr)
Mehrere Lecks an Nord Stream 1 und 2 entdeckt
MOSKAU. Die Nord Stream AG hat über mehrere Lecks in ihren Gasleitungen zwischen Rußland und Europa berichtet. „Die Verteilerstationen im Kontrollzentrum von Nord Stream 1 haben einen Druckabfall in den Pipelines registriert“, teilte das Unternehmen diesbezüglich mit. Der Schaden lasse sich auf absehbare Zeit nicht beheben. Auch in den Röhren der Nord-Stream-2-Leitung war laut der russischen Nachrichtenagentur Tass zuvor ein Druckabfall aufgetreten. Dänische Behörden meldeten, man habe in der Nähe von Bornholm mehrere Leckagen an den Pipelines gefunden. „Brüche in Gaspipelines kommen äußerst selten vor, und deshalb haben wir aufgrund der Vorfälle der letzten 24 Stunden durchaus einen Grund, die Alarmstufe zu erhöhen“, sagte der Chef der dänischen Energieagentur Energinet Kristoffer Böttzauw laut der Bornholmer Tageszeitung Bornholms Tidende. Man werde sich in Zukunft wieder verstärkt um die Überwachung der kritischen Infrastruktur in dänischen Gewässern bemühen. (fw)
Flüchtlingszahlen aus Rußland steigen stark an
HELSINKI. Die Zahl der aus Rußland nach Finnland einreisenden Menschen hat sich seit der Teilmobilisierung in dem osteuropäischen Staat wieder stark erhöht. Wie der Grenzschutz des skandinavischen Landes laut der finnischen Tageszeitung Aamulehti mitteilte, seien zuletzt allein an einem Wochenende an die 17.000 Russen über die Grenze gekommen – davon 8.000 an einem einzigen Tag. „Unter den Ankömmlingen sind vermehrt Männer im wehrpflichtigen Alter“, betonte ein Behördensprecher. Derzeit sehe man allerdings noch keinerlei Bemühungen auf russischer Seite, die Ausreisen zu verhindern. Auch andere Staaten wie etwa Georgien oder die Türkei berichteten von einer Ausreisewelle aus Rußland. So stiegen laut der türkischen Zeitung Hürriyet die Preise für Flugtickets von Moskau nach Antalya jüngst um das Zehnfache. Bereits nach Ausbruch des Ukraine-Kriegs verließen viele Russen fluchtartig ihre Heimat. (fw)