© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 40/22 / 30. September 2022

Meldungen

Documenta beendet: Kritik von Charlotte Knobloch 

KASSEL. In scharfer Form hat die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Charlotte Knobloch (89), mit der 15. Documenta und den Verantwortlichen abgerechnet. Die Kunstschau in Kassel ist am 25. September nach dreimonatiger Dauer zu Ende gegangen. In einem Gastbeitrag für die Welt am Sonntag schrieb die frühere Vorsitzende des Zentralrates der Juden: „Mitten in Deutschland wurden über Monate hinweg wüste antisemitische Entgleisungen gezeigt, als Teil einer international beachteten Kunstschau und in aller Öffentlichkeit. Und es fand sich niemand – niemand! –, der dieser nationalen Schande ein Ende gemacht hätte.“ Nach ihrem Abschluß dürfte die „Skandal-Documenta“, so Knobloch, in der öffentlichen Wahrnehmung wieder in den Hintergrund rücken: „Was nicht mehr schmerzt, spielt auch keine Rolle mehr.“ In der jüdischen Gemeinschaft aber werde „die organisierte Verantwortungslosigkeit mitnichten in Vergessenheit geraten“. Eine Reihe von Kunstwerken auf der Documenta zeigten antisemitische Inhalte. So waren auf einem Banner eines indonesischen Künstlerkollektivs Juden als tierische Wesen mit Dracula-Zähnen, Schläfenlocken und SS-Rune am Hut zu sehen. Ein anderer Bereich des Bildes zeigte ein Schwein mit Davidstern mit der Aufschrift „Mossad“. Das ist der israelische Geheimdienst. Das Banner war nach Protesten zunächst verhüllt und dann entfernt worden (die JF berichtete). Wie die documenta gGmbH in ihrer Bilanz am Montag mitteilte, zählte die Kunstschau 738.000 Besucher. (idea/JF)

 www.documenta.de





ZDF überträgt zum Tag der deutschen Einheit 

MAINZ. Zum diesjährigen Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober überträgt das ZDF ab 10 Uhr den ökumenischen Gottesdienst aus dem Erfurter Dom Sankt Marien. Gefeiert wird er von dem katholischen Erfurter Bischof Ulrich Neymeyr und dem Landesbischof der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, Friedrich Kramer, der auch die Predigt hält. Außerdem laufen in dem Sender drei Dokumentationen zum Thema. In „Ich bin deutsch“ (11 Uhr) berichten junge Menschen, die in der Wendezeit geboren wurden, über ihr Heimatgefühl. In „Weimar – Zwischen Prunk und Platte“ (19.15 Uhr) wird deutlich, wie sich die Stadt seit dem Mauerfall verändert hat. In „Wir bleiben! Jung. Ostdeutsch. Selbstbewußt.“ (19.30 Uhr) sind junge Ostdeutsche zu erleben, die bewußt in ihrer Heimat bleiben und die Situation dort verbessern wollen. Gastgeber für das Bürgerfest zum Tag der Deutschen Einheit ist in diesem Jahr der Freistaat Thüringen. Auf einer Ländermeile präsentieren sich die 16 Bundesländer mit ihren kulturellen und kulinarischen Besonderheiten. Zudem haben in Erfurt alle städtischen Museen und Galerien vom 1. bis 3.Oktober kostenfrei geöffnet. (tha)

 www.tag-der-deutschen-einheit.de





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