Energiekosten: Museen fordern finanzielle Hilfen
BERLIN. In Anbetracht steigender Energiekosten hat der Deutsche Museumsbund eine zielgerichtete finanzielle Unterstützung der Museen gefordert. Nach Angaben des Interessenverbandes können viele Museen nach den pandemiebedingten Einnahmeverlusten die Energiepreise aus ihren Budgets nicht mehr decken. Selbst eine Schließung der Häuser bliebe ohne Wirkung auf den Energieverbrauch, weil die Bewahrung des Kulturgutes und die damit verbundenen konservatorischen Anforderungen „spezielle klimatische Bedingungen“ wie bestimmte Temperaturen und Luftfeuchtigkeiten erforderten. Der Museumsbund appelliert daher an die Entscheidungsträger in Bund, Ländern und Kommunen, „die geeigneten Voraussetzungen zu schaffen, um die Versorgung dieser Einrichtungen bei Ausrufung der nächsten kritischen Notfallstufe des Gasnotfallplans zu gewährleisten“. (tha)
Neues Museum für Kunst aus der DDR eröffnet
POTSDAM. Nach Sanierung und Umbau ist das frühere DDR-Terrassenrestaurant „Minsk“ in Potsdam als Kunstmuseum vergangenen Samstag für das Publikum eröffnet worden. Das neue Museum der Stiftung von Kunstmäzen Hasso Plattner (78) zeigt auf rund 900 Quadratmetern insbesondere Werke von DDR-Künstlern, die Teil der Sammlung Hasso Plattner sind, sowie zeitgenössische Kunst. Die ersten beiden Ausstellungen präsentieren Bilder des Malers, Graphikers und Bildhauers Wolfgang Mattheuer (1927–2004), der neben Werner Tübke und Bernhard Heisig zu den wichtigsten Vertretern der sogenannten Leipziger Schule gehörte, und die „Potsdamer Schrebergärten“ des kanadischen Fotografen Stan Douglas. Das Gebäude war in den 1970er Jahren erbaut und als Gaststätte „Minsk“ genutzt worden. Sie galt zu DDR-Zeiten als beliebtes Ausflugsziel. Nach der Wende wurde sie noch etwa zehn Jahre bewirtschaftet. Danach verfiel das Haus und sollte abgerissen werden. 2019 erwarb die Stiftung des Industriellen und SAP-Mitbegründers Plattner den Bau, um ihn zu sanieren. Der Kunstmäzen errichtete in Potsdam bereits das Museum Barberini. (tha)
https://plattnerfoundation.org
Erich-Kästner-Preis an Teresa Enke verliehen
DRESDEN. Die Vorsitzende der Robert-Enke-Stiftung, Teresa Enke, ist mit dem Erich-Kästner-Preis des Presseclubs Dresden ausgezeichnet worden. Sie erhielt den mit 10.000 dotierten Preis vergangenen Sonntag für ihre Verdienste im öffentlichen Umgang mit dem Thema Depression. Daß es in der Gesellschaft inzwischen ein größeres Verständnis für seelische Krankheiten gebe, sei auch ihrem Engament zu verdanken, hieß es in der Begründung. Die 45jährige ist die Witwe des Fußballspielers Robert Enke, der sich im November 2009 das Leben nahm. Der achtmalige Torwart der deutschen Nationalmannschaft litt über viele Jahre hinweg unter Depressionen. Seine Frau Teresa hatte daraufhin gemeinsam mit dem Deutschen Fußball-Bund die Robert-Enke-Stiftung gegründet. (tha)