Früher war sie schlicht schwarz-rot-gold. Und keiner hat darüber diskutiert. In Zeiten wie diesen aber wird schon die Spielführer-Binde zu einem Politikum. Die Diskussion im DFB-Vorstand, wie man sich in Katar woke, aber dennoch nicht provokativ präsentiert, ging etwa so: 

Präsident: „Wir müssen doch so tun, als ob wir irgend etwas tun.“ 

Vielfaltsbeauftragter: „Natürlich müssen wir bei der WM ein Zeichen setzen.“ 

Manager: „Aber wir können doch nicht wie bei der EM mit der Regenbogenfahne auflaufen.“

Präsident: „Natürlich nicht. In Katar geht so etwas nicht. Das können wir nur in Ungarn machen, wo uns die Presse dafür bejubelt, daß wir es diesem Faschisten Orbán so richtig gezeigt haben.“ 

DFB-Quoten-Frau: „O ja, das war echt total irre mutig.“

Vielfaltsbeauftragter: „In Katar aber sitzen unsere muslimischen Freunde. Religion des Friedens – verstehen Sie?“

Präsident: „Deswegen müssen wir ja eben so tun, als ob wir trotzdem etwas für die Transen, Schwulen und Lesben tun.“

Vielfaltsbeauftragter: „Die Holländer haben da so eine Idee. Die wollen ein Herz mit Regenbogenfarben und ‘Love’ auf die Spielführerbinde schreiben.“ 

Alle anderen: „Kapitänsbinde – nicht Spielführerbinde!“

Vielfaltsbeauftragter: „Ich werde 10 Euro an die ‘Fußball-Fans gegen Rechts’ spenden.“

Präsident: „100 Euro!“

Quotenfrau: „Zurück zum Thema. Dann schließen wir uns doch einfach den Niederländern an.“

Alle: „Geil! So machen wir das.“