© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 40/22 / 30. September 2022

Leserbriefe

Zum Schwerpunktthema: „Blackout“, JF 39/22

Fridays for Fakepower

In der JUNGEN FREIHEIT werden eindrucksvoll das Nahen eines landesweiten Blackouts und seiner Folgen geschildert. Doch es reicht nicht, Vorsorgeberatungen zum Überstehen eines Blackouts zu geben, wie es Robert Jungnischke im Interview erläutert. 

Lösungsvorschläge zur Abwendung der geschilderten Horroraussichten sucht man allerdings vergebens. Dabei braucht man nur an die Ursache zu erinnern. Der teure, vom Wetter gesteuerte, stark schwankende und nicht planbare Wind- und Solarstrom treibt die Kosten hoch und bedroht die Versorgungssicherheit. Mit diesem Strom kann kein stabiles Stromnetz aufgebaut werden. Doch die ideologisch verblendeten Energiewende-Politiker wollen ganz Deutschland mit dem zweitklassigen Wind- und Solarstrom versorgen. Das ist eine Utopie und damit eine Fälschung der Realität. Daher wird dieser Strom immer häufiger zu Recht als Fakepower bezeichnet. 

Die Bundesregierung mit dem federführenden Wirtschaftsminister Habeck will Fakepower-Anlagen schnell weiter ausbauen. So wird die Krise verstärkt. Der Zubau erfordert viel Primärenergie, vorwiegend als fossile Brennstoffe. Doch in Deutschland sollen kurzfristig über 700 MW-Windleistung installiert werden. Hinzu kommen Solaranlagen. Fakepower kostete bis zur Explosion der Energiepreise mit allen staatlichen Stützen und dem Transport bis zum Verbraucher 60 ct/kWh. Das ist das Vierfache des Kraftwerkstroms. Diese Angabe läßt sich einfach nachprüfen, denn ein Drittel Fakepower hat den Strompreis verdoppelt. Auch mit den derzeitigen hohen Energiepreisen ist Kraftwerkstrom weiter deutlich preiswerter als Fakepower. Die Forderung zur Sicherung einer bezahlbaren Energieversorgung muß lauten: Schluß mit der Energiewende! Nutzung der heimischen Braun- und Steinkohle. Erdgas- und Erdölgewinnung aus Schiefergestein fördern. Lieferländer für Energieimporte breit streuen.

Prof. Dr.-Ing. Hans-Günter Appel, Schortens




Ökodiktatur-Katastrophe mit Ansage

Der Blackout, so der Interview-Tenor, kommt also weder unvorhersehbar noch überraschend. Es war bereits eine erhellende Erfahrung zu beobachten, wie sich das angeblich durch Bildung zu Urteilsfähigkeit gelangte Bürgertum durch die „anthropogener Klimawandel“ genannte Eulenspiegelei der Bundeskanzlerin Merkel und ihres Adlatus Professor Schellnhuber ins Bockshorn jagen ließ. Scheinbar, um den so intelligenten wie weltfremden, erwerbslosen Theoretikern zu Einkommen zu verhelfen. 

Als Aufhänger diente das Stoffwechselprodukt CO2 mit der Eigenschaft, Temperaturstrahlung absorbieren und emittieren zu können, das durch den Atem der vervielfältigten Weltbevölkerung und deren wirtschaftliche Tätigkeit von ursprünglich 0,0365 Prozent der Atmosphäre, um 3,5 ppm, auf heute 0,041 Volumenprozent angewachsen ist. Der Schönheitsfehler, daß es sich bei der durch das CO2 beeinflußten Strahlung um eine Temperatur von minus 70 Grad Celsius handelt, wurde dem Volk verheimlicht. Natürlich ist auch das gegenüber der Temperatur des Alls eine bemerkenswerte Erwärmung, aber weder die Pflanzen- noch die Tierwelt könnte damit leben. Das hält aber linke Ideologen nicht davon ab, dem Volk ihre Ökodiktatur zu verordnen. Vorhersehbares, millionenfaches Elend mit Kälte- und Hungertoten inbegriffen.

Gerhard-Heino Tebben, Amdorf






Zu: „Die große Entzauberung“ von Dietmar Mehrens, JF 39/22

Aus dem Paradies vertrieben

Der Feminismus frißt seine Kinder: Jede Frau, die heute eine beachtliche Position erreicht, steht im Verdacht, sie habe das nur als Quotenfrau erreicht. Ihre Leistung wird nicht beachtet. Natürlich können Frauen große Leistungen zeigen – Männer auch. Aber niemand sollte bevorzugt werden, weil er/sie einem bestimmten Geschlecht angehört. Männer und Frauen sind nun mal grundlegend verschieden und haben ihre Stärken auf unterschiedlichen Gebieten. Ein Beispiel für falsche Führungsansprüche seitens Frau kann man schon in den ersten Kapiteln der Bibel lesen. Da hat Eva schon kurz nach der Schöpfung sich für eine bestimmte Frucht entschieden – und die Menschheit leidet heute noch an den Folgen.

Rolf Weiss, Schiltach






Zu: „Mehr weniger wagen“ von Jörg Kürschner, JF 39/22

Kinderleicht dank Gender-Mainstreaming

Sie schreiben, der Bundestag müsse „kleiner“ und solle „weiblicher“ werden. Das ist doch heute ganz simpel – zumindest letzteres: Die Parteien müssen einfach ihre Männer davon überzeugen, sich als Frauen zu bezeichnen.

Christine Becker-Koob, Wittenberge






Zum Schwerpunktthema: „Europa, wir kommen“, JF 38/22

Miscela estrema – extreme Mischung

Weder Andreas Mölzer in seinem Kommentar (Seite 2) noch Karl-Peter Schwarz (Seite 7) nennen in ihren Beiträgen über die Wahl in Italien das Stichwort „Südtirol“. Das irritiert, zumal die beiden Österreicher sind, und Österreich(er) just in Sachen Südtirol-Politik Roms ihr politisch-historisches Gewissen besonders schärfen sollten. Beider Betrachtungen ad personam Giorgia Meloni leiden unter Vernachlässigung dessen, was von ihr und ihren vornehmlich der neofaschistischen Fiamma Tricolore verhafteten Parteigängern für die nach 1945 mühsam errungene Südtirol-Autonomie mutmaßlich zu erwarten steht. Denn für „Sonderautonomie(en)“ hat weder die Meloni noch ihr Kumpan Matteo Salvini etwas übrig, wofür es hinreichend authentische Belege gibt; geschweige denn Silvio Berlusconi („Bunga-Bunga“), der demoskopisch Schmächtigste im Bunde, was sich in den drei von ihm geführten Regierungen hinlänglich erwies. 

Möglich, daß eine weit rechts der Mitte anzusiedelnde Koalitionsregierung dieses Dreigestirns fürs erste gut sein mag für den seit Dekaden fußkranken, staatsfinanziell aktuell mit 153 Prozent des BIP verschuldeten und im Rahmen der EU von den Nettozahlern Deutschland, Österreich, den Niederlanden, Luxemburg und Schweden alimentierten Stiefelstaat. Zu erwarten steht indes auch für die wohl aus der Wahl hervorgehende Miscela estrema das alsbaldige politisch-ideologische, respektive klientelistische Auseinanderdriften wie bei allen 69 italienischen Nachkriegsregierungen. 

Schließlich ist in Erinnerung zu rufen, daß Italien, ganz gleich wer es seit seiner national(staatlich)en Einigung 1861 regierte, für Nachbarn und Bündnispartner stets ein unzuverlässiger Kantonist, aber ein um so zuverlässigerer Seitenwechsler war, wofür insbesondere die Jahre 1912/1915 und 1943 stehen. Stets gilt Antonio Salandras Doktrin des „sacro egoismo per l’Italia“ – was Rom seit dessen Einverleibung nach dem Ersten Weltkrieg an Südtirol exekutiert. Man möge doch bitte bei aller sentimental-politischer Emotionalität für das „Land, wo die Zitronen blüh’n“ sowie dessen Rechtsparteien die süffisante, aber weise Bemerkung Bismarcks beherzigen: „Italien hat großen Appetit, aber schlechte Zähne.“

Prof. Dr. Dr. h.c. Reinhard Olt, Wien






Zum Schwerpunkthema: „Hochmut vor dem Fall“, JF 37/22

Fatale Gleichgültigkeit

Ihr Beitrag („Nur noch Verachtung“, Seite 7) über den Angriff auf die Denkmäler der Kaiserzeit könnte einen schier zur Verzweiflung bringen! Aber es ist die bittere Wahrheit: In einem Staat, in dem man ungestraft öffentlich Parolen wie „Nie wieder Deutschland“ oder „Deutschland, du mieses Stück Scheiße“ oder „Polen muß bis Holland reichen, Deutschland von der Karte streichen“ usw. plakatieren darf, in so einem Staat ist natürlich auch „erlaubt“, die Denkmäler der Elite dieses Staates zu besudeln und verächtlich zu machen. Auch in anderen Ländern der westlichen Welt ist diese Tendenz unter dem Schlagwort „Cancel Culture“ zu beobachten. 

Dabei ist es doch offensichtlich, daß diejenigen „Deutschen“, die ihr eigenes Land hassen und ihm den Untergang wünschen, eine winzige Minderheit sind! Es hat keinen Sinn zu fragen, wie diese Leute zu ihrer Haltung gekommen sind, denn das ist rational nicht erklärbar. Entscheidend ist, daß dieser Abschaum nur deshalb ungestraft öffentlich agieren kann, weil die große Mehrheit der Landsleute in Gleichgültigkeit verharrt. Sie genießen ihren Wohlstand, gehen ihren Hobbys nach, bereisen die Welt und wissen nicht oder wollen gar nicht wissen, weshalb bei uns noch halbwegs Ordnung und Wohlstand herrschen, obwohl beides sehr gefährdet ist, wie jeder erkennen kann, der mit offenen Augen unser Land beobachtet.

Dipl.-Ing. Hans Wirtz, Neubiberg






Zu: „Deutschland zuletzt“ von Gerhard Papke, JF 37/22

Scheinmoralische Geiselhaft

Die mental limitierte grüne Wichtigtuerin reist mit offenem Portemonnaie in der Weltgeschichte herum und verteilt großzügig deutsches Geld, das in vielfältiger Weise fleißigen Deutschen abgepreßt worden ist, Menschen, die nicht wissen, ob sie demnächst – nicht ohne zu hungern – „ein wenig“ werden frieren müssen. Der dauergeöffneten Geldkatze ermangelt es – mutatis mutandis – ersichtlich sozusagen an einem custos virginum. Ohne einen solchen Wächter gilt der Transfer vorzugsweise der Ukraine, der bei jeder Gelegenheit Unterstützung „so lange, wie nötig“ zugesichert wird. Heißt im Klartext: bis zum Sankt- Nimmerleins-Tag. Denn natürlich wird das Land am deutschen und europäischen und damit wieder am deutschen Dauertropf hängenbleiben. Damit nimmt das plärrende Sicherheitsrisiko „Außenministerin“ nicht nur künftige Regierungen, sondern auch beliebig viele nachfolgende Generationen unseres Landes in scheinmoralische Geiselhaft. Spätestens jetzt ist das ein Fall für das Bundesverfassungsgericht, das sich ja bekanntlich auch sonst, etwa wenn es um die „Klimarettung“ geht, spekulativ-gedankenreiche Sorgen um belastende Hinterlassenschaften gegenwärtigen Regierungshandelns macht.

Peter Pietschmann, Blaustein






Zu: „Chile: Krachende Niederlage für linke Träume“ von Jörg Sobolewski, JF 37/22

800 Anschläge in fünf Monaten

Einige Gründe, die für das Scheitern des Referendums mit maßgeblich waren, wären hier noch nachzutragen: Kurz vor dem Referendum wurde die unter Denkmalschutz stehende Mühle des Deutschstämmigen Grollmus in Contulmo durch Feuer vernichtet, er selbst durch Schußverletzungen so geschädigt, daß ihm ein Bein amputiert werden mußte. Dies war der Höhepunkt einer Serie von rund 800 Anschlägen in fünf Monaten, die natürlich die chilenische Bevölkerung alarmiert hat. In Chile brannten Kirchen, Busse, Lastwagen, landwirtschaftliche Betriebe, Wälder, Getreidefelder etc.

Prof. Dr. Axel Borsdorf, Mössingen






Zu: „Die Raupe Nimmersatt aus Warschau“ von Bruno Bandulet, JF 37/22

Für die Reparationen ist es höchste Zeit

Polen verlangt von Deutschland, dem es die Ostgebiete entrissen und von dort die Deutschen auf brutalste Weise vertrieben hat, 1,3 Billionen Euro Kriegsreparationen. Dazu wird es aber auch höchste Zeit! Von dem Deutschland, das sich mit seiner Willkommenskultur, Energiewende und Sanktionspolitik gerade selbst abschafft, wird nämlich bald nichts mehr zu holen sein.

Dr. med. Bonifaz Ullrich, Blieskastel




Endlich mal alles aufrechnen

Ich habe volles Verständnis für die Forderungen aus Polen, daß Deutschland sich seiner Schuld bewußt sein muß, die es zwischen 1933 und 1945 auf sich geladen hat. Und nicht nur Deutschland, sondern auch Schweden hat zum Beispiel im Dreißigjährigen Krieg Verbrechen in Deutschland und an Deutschen verübt. Gleiches gilt für Frankreich, als Napoleon mit seinem imperialistischen Drang in Deutschland Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen hat. Deshalb wäre es zu begrüßen, würden alle diese Verbrechen jetzt so schnell wie möglich aufgearbeitet, so daß diejenigen Länder, die ein anderes Land mit Verbrechen überhäuft haben, an dieses Land auch eine Entschädigung entrichten müssen, damit wieder Ruhe und Frieden zwischen all diesen Staaten in Europa entstehen kann. 

Deshalb sollte zuerst Deutschland an Schweden eine entsprechende Entschädigungsforderung für die zwischen 1618 und 1648 in Deutschland verübten Verbrechen stellen. Danach sollte Deutschland an Frankreich eine entsprechende Entschädigungsforderung für die durch Napoleon in Deutschland begangenen Verbrechen stellen. Und schließlich sollte sich Deutschland mit Polen in Verbindung setzen, um über den Geldbetrag zu sprechen, der von Deutschland nach Polen zu überweisen ist, wobei von den 1,3 Billionen Euro, die Polen fordert, die Gesamtsumme aller der von Polen in Deutschland geklauten Autos zu subtrahieren ist. Und wird dabei ein negatives Ergebnis entstehen, dann sollte Deutschland in Würde auftreten und auf die Rückzahlung des Überbetrages in großzügiger Weise verzichten. Nur nach kompletter Durchführung dieser gerechten Maßnahmen wird wieder ein normales Miteinander zwischen den einzelnen Staaten entstehen.

Dr.-Ing. Reinhard Klötzer, Mittelbach