© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 41/22 / 07. Oktober 2022

Meldungen

„Letzte Generation“ droht mit weiteren Blockaden 

BERLIN. Die selbsternannten Klimaschützer der „Letzten Generation“ haben mit massiven Blockaden in Berlin gedroht, wenn die Bundesregierung sich nicht umgehend für ein 9-Euro-Ticket im öffentlichen Nahverkehr und ein Tempolimit auf deutschen Autobahnen einsetzt. „Sollte die Regierung nicht zur Vernunft kommen, werden wir in einer Woche auf Berlins Straßen strömen und den Alltag so lange unterbrechen, bis sich das ändert“, warnten sie am Montag bei einem Auftritt vor dem Bundeskanzleramt. Nur so lasse sich noch eine „Chance auf ein Leben in Sicherheit und Freiheit“ gewährleisten. Dürre, Hitze Waldbrände und Überflutungen nähmen immer weiter zu. Die Bundesregierung scheitere jedoch schon an den „einfachsten“ Maßnahmen gegen den Klimawandel, kritisierten die Protestierer. Seit 2021 sorgt die „Letzte Generation“ mit Sitzblockaden und anderen Aktionen in Städten wie Berlin, Frankfurt oder Dresden für Kritik. Unterdessen warnte Niedersachsens Verfassungsschutzpräsident Bernhard Witthaut vor einer Radikalisierung von Personen in der Klimaschutzbewegung. In den digitalen Echokammern fänden sich „auch sehr radikale Stimmen, die weitaus drastischere Aktionen diskutieren als diejenigen, die wir bislang gesehen haben“, sagte er der Neuen Osnabrücker Zeitung. Einzelne könnten sich berufen fühlen, Straftaten zum Erreichen ihrer Ziele in der Realität umzusetzen. (fw/vo)





Angela Merkel bekommt UN-Flüchtlings-Preis

BERLIN. Die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) erhält den Nansen-Preis des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen (UNHCR). Das teilte die Organisation am Dienstag in Genf mit. Mit der Ehrung würdigt das UNHCR Merkels Rolle 2015 und 2016, als Deutschland mehr als 1,2 Millionen Menschen aufgenommen hat. Die frühere deutsche Regierungschefin habe gezeigt, „was erreicht werden kann, wenn Politiker richtig handeln und daran arbeiten, Lösungen für die Herausforderungen der Welt zu finden, statt die Verantwortung an andere weiterzureichen“, teilte das UNHCR mit. „Angela Merkel hat großen moralischen und politischen Mut bewiesen, indem sie mehr als einer Million Flüchtlinge beim Überleben und Wiederaufbau geholfen hat“, teilte der Hochkommissar für Flüchtlinge, Filippo Grandi, mit. Sie sei „eine echte Führungspersönlichkeit“ gewesen, die an die „gemeinsame Menschlichkeit“ appelliert und sich entschieden gegen diejenigen gestellt habe, die Angst und Diskriminierung predigten, betonte Grandi. Der Nansen-Preis gilt als höchste Auszeichnung des UNHCR. Benannt nach dem norwegischen Entdecker und Humanisten Fridtjof Nansen wird er an Menschen verliehen, die sich in besonderem Maße um das Wohlergehen von Flüchtlingen verdient gemacht haben. Die frühere Bundeskanzlerin wird den Preis am kommenden Montag in Genf entgegennehmen, teilte der Sprecher der Organisation, Matthew Saltmarsh, mit. Der Preis ist mit 100.000 US-Dollar, umgerechnet etwas mehr als 100.000 Euro, dotiert. (st)