© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 41/22 / 07. Oktober 2022

Meldungen

Blackrock: „Gas wird uns noch 100 Jahre begleiten“

NEW YORK. Bei Privatanlegern wirbt der US-Vermögensverwalter Blackrock mit dem Versprechen, „das Ziel von Netto-Null-Treibhausgasemissionen bis 2050 oder früher zu unterstützen“. Doch das bedeute nicht, sich von allen Beteiligungen in fossile Energien zu trennen: „Schnelles Divestment im Bereich Öl und Gas ist kein fairer und gerechter Übergang. Das erfordert einen langfristigen Planungsprozeß bei gleichzeitigen Investitionen in Dekarbonisierungstechnologien“, erklärte Blackrock-Chef Larry Fink im Handelsblatt. Er glaube sogar, „daß uns Gas noch 100 Jahre begleiten wird“. Der Gründer und Chef der weltgrößten Investmentgesellschaft warnte zudem davor, daß „der Weg hin zu einer dekarbonisierten Wirtschaft“ mit einer erhöhten Inflationsrate einhergehe, denn „bei den meisten grünen Produkten gibt es einen doppelten oder dreifachen Preisaufschlag“, erläuterte Fink. Er lobte zudem die Kehrtwende bei der EU-Energieversorgung: „In der EU-Taxonomie ist Gas jetzt grün, vor einem Jahr war es noch braun.“ Der 69jährige US-Demokrat erkennt selbst bei der Bundesregierung mehr Pragmatismus: „Sie baut schnell zwei neue LNG-Terminals. Sie läßt verstärkt Kohlekraftwerke zum Einsatz kommen, obwohl die Nutzung von Kohle offensichtlich langfristig schlecht für das Klima ist“, meinte Fink. (fis)

 blackrock.com





Handwerker: Kein Geld für den Inflationsausgleich

HALLE. Die vom Bundeskabinett beschlossene steuerfreie Inflationsausgleichszahlung trifft im Handwerksbereich auf ein geteiltes Echo. Grundsätzlich sei zu begrüßen, daß Mitarbeiter eine einmalige steuerfreie Zusatzzahlung von bis zu 3.000 Euro erhalten können. Doch „nicht wenige Betriebe haben ihre Energieabschlagsrechnungen bekommen. Da bleibt kaum Luft zum Atmen, geschweige denn das Entgelt zu erhöhen, selbst wenn sie einen solchen Ausgleich im Interesse der Kollegen gern zahlen würden“, kritisierte Thomas Keindorf, CDU-Landtagsabgeordneter und Präsident der Handwerkskammer Halle. Die Belastung durch die auf zehn Prozent gestiegene Inflation werde nun lediglich von den Arbeitnehmern zu den Arbeitgebern verlagert. Die eigentliche Ursache der Geldentwertung, vor allem die hohen Energiepreise, würden dabei nicht bekämpft, meinte der 64jährige Schornsteinfegermeister. Zugleich lasse die wirtschaftliche Lage vieler Betriebe solche zusätzlichen Personalkosten ohnehin nicht zu. (fis)

 thomas-keindorf.de





Zahl der Woche 

38,2 Prozent der Rentnerinnen und 14,7 Prozent der Rentner in Deutschland hatten 2021 ein Monatsnettoeinkommen von unter 1.000 Euro – das waren 4,9 von 17,6 Millionen Altersrentenbeziehern. 29,8 Prozent der Rentnerinnen und 29,2 Prozent der Rentner erhielten zwischen 1.000 und 1.500 Euro. Zwischen 1.500 und 2.500 Euro erhielten 25,2 Prozent der Rentnerinnen und 39,2 Prozent der Rentner. Quelle: Statistisches Bundesamt