© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 41/22 / 07. Oktober 2022

Zeitschriftenkritik: Militär & Geschichte
Schlacht im Donbass & Mussolinis Marsch
Werner Olles

Im Schwerpunktthema der aktuellen Ausgabe (Oktober/November 2022) von Militär & Geschichte befaßt sich der Militärhistoriker Roman Töppel mit der Schlacht im Donez-Becken. Das im Sommer 1942 unter hohen Verlusten eroberte Gebiet im Donbass drohte nach einer Offensive der Roten Armee wieder verlorenzugehen. Doch die deutschen Truppenverbände versuchten die ökonomisch wichtige Region zu halten und gingen im Juli 1943 zum Gegenangriff über. Wehrmacht und Waffen-SS konnten den Ansturm der Roten Armee stoppen und den Gegner auf das Ostufer des Mius zurückdrängen. Die Verluste der Sowjets in diesen Kämpfen überstiegen die der Deutschen um ein Vielfaches. Die sowjetische Führung ließ ihre Soldaten ins offene Messer laufen und lieferte damit ein Beispiel für das regelrechte Verheizen eigener Verbände, um an anderen Fronten erfolgreich zu sein. Anfang August 1943 vermeldete die 6. Armee der Heeresgruppe Süd den „erfolgreichen Abschluß der Abwehrschlacht am Mius“. Doch hatte sich die Wehrmacht nur eine kurze Atempause erkämpft. Bereits Mitte August tritt die Rote Armee im Donbass erneut zur Offensive an, und diesmal ist sie nicht aufzuhalten.

Mussolinis Machtergreifung 1922, die vor hundert Jahren mit dem berühmten „Marsch auf Rom“ der italienischen Faschisten begann, schildert der Historiker Immanuel Voigt. Der ehemalige Sozialist, der zum Begründer des Faschismus wurde, hatte bei Wahlen herbe Niederlagen hinzunehmen, doch die Angst vor kommunistischen Aufständen nach den Kriegsjahren machte die Milizen populär, die als „Squadristen“ für „Ruhe und Ordnung“ sorgten. Tatsächlich erstrebte der Faschismus ein autoritäres Führungssystem mit dem „Duce“ an der Spitze und lehnte Demokratie und Liberalismus ab. Doch während die regionalen Führer der „Schwarzhemden“ nach einem Umsturz riefen, bekannte Mussolini sich zur Monarchie und zur katholischen Kirche. Diese Doppelstrategie führte schließlich zum Ziel. König Victor Emanuel III. ernannte am 29. Oktober 1922 Mussolini zum neuen Ministerpräsidenten, um letztlich einen drohenden Bürgerkrieg zu verhindern. Die Machtübernahme der Faschisten war geglückt, und ihre Herrschaft endete erst am 28. April 1945, als kommunistische Partisanen den „Duce“, der sich bis September 1943 unangefochten an der Macht halten konnte, bei seinem Fluchtversuch gemeinsam mit seiner Geliebten ermordeten.

Weitere Beiträge befassen sich unter anderem mit der Schlacht von Nördlingen 1634, die zu einem Wendepunkt im Dreißigjährigen Krieg führte, sowie mit Heinrich dem Löwen aus dem Geschlecht der Welfen.

Kontakt: GeraMond Medien, Infanteriestr. 1a, 80797 München. Das Einzelheft kostet 5,95 Euro, ein Jahresabo 33,90 Euro.

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