© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 41/22 / 07. Oktober 2022

Meldungen

„Buchpreis Familienroman“ für Fluchterzählung 

RAVENSBURG/BERLIN. Für ihren autobiographischen Reisebericht „Alles, was wir nicht erinnern“ erhält die in Berlin lebende Autorin Christiane Hoffmann (55) den Buchpreis Familienroman 2022 der Stiftung Ravensburger Verlag. In dem bei C.H. Beck im Februar erschienenen Buch schildert sie ihre Wanderung zu Fuß von dem ehemaligen Hof der Familie in Niederschlesien Richtung Westen – auf demselben Weg, auf dem ihr Vater im Winter 1945 vor der Roten Armee nach Deutschland geflohen war. „Die Autorin erlebt nicht nur die Unbillen eines Marsches durch Wildnis und teils verlassene Zivilisation mitten in Europa, sondern sucht als Passantin in den Dörfern das Gespräch mit überlebenden alten Menschen und mit dorf- und landeshistorisch interessierten Nachkommen“, teilte die Stiftung am Dienstag dieser Woche zur Begründung der Preisvergabe mit. Weil der Vater „so gut wie alle“ Erinnerungen an seine schlesische Kindheit und die Schrecken des Jahres 1945 verloren hatte, erkunde die Erzählerin „in einer Art Selbstanalyse diesen weißen Fleck der Familiengeschichte“. Dabei erkenne sie, „wie sehr in ihrem eigenen Nachkriegsleben die unbewältigten Traumata weiterwirken“. Die Verleihung des mit 12.000 Euro dotierten Buchpreises an die ehemalige FAZ- und Spiegel-Journalistin Christiane Hoffmann, die seit Anfang dieses Jahres als Erste Stellvertretende Sprecherin der Bundesregierung arbeitet, findet am 21. November in der Berliner Landesvertretung Baden-Württemberg statt. Die Laudatio soll der Literaturkritiker Uwe Wittstock halten. (tha)

 www.stiftung-ravensburger.de





De Maizière: Der Staat ist in Krisen überfordert 

LEIPZIG. Die Deutschen müssen sich von liebgewordenen Sicherheiten verabschieden. So gilt die Gewißheit nicht mehr, daß der deutsche Staat richtig funktioniert. Diese Ansicht vertrat der Präsident des Deutschen Evangelischen Kirchentages, Bundesminister a. D. Thomas de Maizière (CDU), auf dem Deutschen Pfarrerinnen- und Pfarrertag vergangene Woche in Leipzig. Ihm zufolge sind staatliche Institutionen in Krisen überfordert: „Ich mache mir Sorgen um die Handlungsfähigkeit unseres Staates.“ Angesichts von Flughäfen, an denen Koffer liegen bleiben, und Verspätungen bei der Deutschen Bahn fragte de Maizière: „Was ist da los im deutschen Ingenieurs-Land?“ Ostdeutsche hätten in der DDR bereits die Erfahrung gemacht, daß ein Staat nicht mehr funktioniert und am Ende ist. Eine weitere verlorene Gewißheit sei die Vorstellung, daß man von Generation zu Generation den Wohlstand mehren könne. Der Wunsch, daß es den eigenen Kindern und Enkeln besser gehen solle als der Elterngeneration, sei nicht mehr realistisch: „Wenn wir Glück haben, halten wir den Wohlstand.“ (idea/JF)

 www.pfarrerverband.de





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