© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 41/22 / 07. Oktober 2022

Blick in die Medien
Anzeige gegen Georg Restle
Tobias Dahlbrügge

Als Blogger „Neverforgetniki“ wurde der junge Niklas Lotz auf Youtube bekannt, wo er mit über 300.000 Abonnenten über eine gehörige Reichweite verfügt. Gerade Anfang Zwanzig, gewann er mit konservativen Ansichten und einer elaborierten Sprache viele Fans in der alternativen Medienszene, auch wenn er zuweilen etwas naseweis wirkt. Neverforgetniki ist der Antipol zu den gleichaltrigen Klimapanikern und Asphaltklebern. 2019 veröffentlichte er das regierungskritische Buch „Mein Weckruf für Deutschland“.

Nun hat er sich mit dem ARD-Mann Georg Restle angelegt. Der 57jährige moderiert seit 20 Jahren das notorisch linke Anstaltsmagazin „Monitor“ und gilt als Pionier des „Haltungsjournalismus“ (Zitat: „Warum wir endlich damit aufhören sollten, nur abbilden zu wollen, was ist“).

Als hartgesottenen Rechtsextremisten will sich der Videoblogger nicht bezeichnen lassen müssen.

Grimmepreisträger Restle hatte im Zusammenhang mit Kritik an Rußland-Sanktionen in einem Tweet gepostet, es sei keine Überraschung, daß hartgesottene Rechtsextremisten AfD wählten, und die Frage gestellt: „Aber wer sind eigentlich all die anderen …?“ Sanktionskritisch gleich Nazi – is klar. Dabei nannte Restle selbst Putin noch 2017 einen „Realpolitiker“, der sich positiv vom bösen Trump unterscheide.

Darauf reagierte Lotz mit dem Konter, viele Menschen wollten eben nicht für Rußland-Sanktionen verarmen, die Deutschland ausschließlich schaden, und konnte sich den Hinweis nicht verkneifen, daß jemand wie Restle, „der von unseren Zwangsgebühren im Wohlstand lebt“, das nicht verstehen könne.

Restles Antwort: Lotz dürfe man „getrost zu den hartgesottenen Rechtsextremisten zählen“ und er werfe sich „vor der AfD in den Staub“. Das reichte dem jungen Online-Filmemacher. Er erstattete Anzeige gegen Restle wegen öffentlicher Beleidigung und Diffamierung.

Das wird Restle kaum jucken, doch es generiert immerhin Gegenöffentlichkeit und demonstriert die herablassende Arroganz der Acht-Milliarden-Euro-Anstalt. Der Nachwuchsblogger erklärt, er lasse sich „von ARD-Bonzen“ nicht einschüchtern, und bittet auf seinem Kanal um Unterstützung.