© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 41/22 / 07. Oktober 2022

JF-Intern
Tschüß Krischan!
Martina Meckelein

Manche Kollegen sollte man auf ihren Bürostühlen festtackern. Von solch einem seltenen Bernsteintröpflein ist hier die Rede. Christian Rudolf, langjähriger Redakteur für die Forums- und die Hintergrundseite, zwischendurch auch Verantwortlicher für die Titelseite, hat uns auf eigenen Wunsch verlassen.

Wer geht, hat ja ein Ziel. Unseren Krischan, Sohn einer schlesischen Flüchtlingsfamilie, der in der katholischen Diaspora Hamburg groß wurde, seit 2007 bei der JF, zieht es weg vom beschreibenden Gewerbe hin zum Geschehen – für ihn eine Herzensangelegenheit. So war das schon in unseren Redaktionskonferenzen, die von einer Morgenandacht durchaus mal zu einem Festgottesdienst ausarten konnten. Nicht nur, aber auch durch Krischans Einlassungen. Zugegeben, von Zeit zu Zeit schien er päpstlicher als der Papst und seine Sicht auf das Weltgeschehen ließ einige von uns staunen. Zumal die Schreiberin dieser Zeilen, die zwar ebenfalls in Hamburg ihr erstes Abendmahl zu sich nahm, allerdings bei der anderen Feldpostnummer. Doch genauso erstaunt waren wir über seine Sprachkenntnisse. Gerade im aktuellen Ukrainekrieg mußte er nicht auf Agenturmeldungen zurückgreifen. Polnisch, Russisch und auch Ukrainisch spricht er fließend, ist darüber hinaus ein Kenner der Osteuropäischen Geschichte und Kultur. 

In Hamburg heißt es „Tschüß“, der Gruß leitet sich nicht aus dem Platt ab, sondern stammt aus dem lateinischen: ad deum. Passender könnte dieser Text kaum enden.