© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 42/22 / 14. Oktober 2022

Aufgeschnappt
Grüne Jugend und die fossile Bigotterie
Matthias Bäkermann

Man hätte eigentlich von Greenpeace lernen können. 2018 hatten deren Radikalinskis 3.500 Liter Farbe am Großen Stern in Berlin verschüttet. Die menschengefährdende Umweltsauerei entpuppte sich letztlich als PR-Gau. Nun hat es die Grüne Jugend in Oldenburg erwischt. Mit einem 300 Quadratmeter großen Straßenbild wollten sie vergangene Woche zur Landtagswahl auf die Klimakrise aufmerksam machen. Die Stadtverwaltung hatte die Aktion am Waffenplatz in der City vorher aber nur mit der Auflage genehmigt, daß das Bild aus flüssiger Kreide sofort wieder beseitigt wird. Für das Kärchern der Fläche mußten die selbsternannten Klimaaktivisten jedoch auf ein mit fossilen Brennstoffen betriebenes Stromaggregat zurückgreifen. Und während der Motor knatterte, waren plötzlich alle Passanten Zeuge der Bigotterie der Protestler. Tatsächlich wisse man, daß man unter „ethischen Maßstäben unter Beobachtung steht“, wiegelte Niedersachsens Grüne-Jugend-Sprecher Felix Hötker nach dem Fauxpas ab. In der Nordwestzeitung wies er dennoch alle Kritik zurück: Verweise auf den unnützen Ressourcenverbrauch seien nur „Ablenkungsmanöver und Scheindiskussionen“, grantelte der Nachwuchsgrüne bockig.