© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 42/22 / 14. Oktober 2022

Zitate

„Was mir fehlt, ist eine klare westliche Strategie, die das Ziel hat, erstens eine geographische Ausweitung dieses Krieges auf Nato-Territorium zu verhindern, zweitens eine nukleare Eskalation zu verhindern und drittens zu einer Friedenslösung beizutragen, die sowohl die Sicherheit der Ukraine gewährleistet als auch die Voraussetzung schafft für eine europäische Sicherheits- und Friedensordnung, in der alle europäischen Staaten – einschließlich der Ukraine und Rußlands – ihren Platz haben. Stattdessen hören wir immer nur Forderungen nach „härteren Maßnahmen“, selbst wenn diese, wie die Wirtschaftssanktionen, uns mehr treffen als Rußland.“

Harald Kujat, General a.D., in der „Preußischen Allgemeinen Zeitung“ am 5. Oktober





„Es fehlt an Investitionen, an Personal, deutsche Großstädte verwildern, die ‘innere Sicherheit’ mag im Einsatz gegen unliebsame Protestaktionen noch greifen. In manchen Stadtteilen ist sie Glückssache – das weiß man auch, aber getan wird wenig dagegen. (...) Deutschland 2022 bedeutet auch: Ruhig bleiben, unscheinbar seinen Job verrichten, nicht aufmucken, ja noch nicht mal schüchtern hinterfragen. Hier herrscht das Mittelmaß mit einer Radikalität, daß man sich vieles wieder vorstellen kann. Auch solches, was man sich nicht mehr vorstellen will auf deutschem Boden.“

Roberto J. De Lapuente, Autor, beim Onlinemagazin „Rubikon“ am 5. Oktober





„Die Bereitschaft, bei der Aufnahme von Flüchtlingen erneut zusätzliche Lasten zu schultern, geht in der übergroßen Mehrheit der Bevölkerung ganz klar gegen null. Da sollten sich die Politiker nichts vormachen. (...) Die Armutsmigration nach Deutschland muß gedrosselt werden.“

Jürgen Theiner, Redakteur im Bremer Lokalressort, im „Weser-Kurier“ am 9. Oktober





„Es ist schlimm, daß man einer dilettantischen Regierung die Verantwortung gegeben hat, dieses Land zu führen, in einer Situation in der wir große Krisen haben. Und was macht die Regierung? Sie führt auf der einen Seite Krieg, verhängt Sanktionen, die sie gar nicht durchziehen kann, schneidet sich ins eigene Fleisch, schadet immer weiter ihren eigenen Bürgern und riskiert damit einen Volksaufstand. Und dazu haben wir zum Teil eine Nomenklatura von Intellektuellen, die kriegsbesoffen ist.“

Serdar Somuncu, Kabarettist, bei „Stern TV“ am 9. Oktober





„Mit Liz Truss wurde den Briten eine Berufspolitikerin untergeschoben, die die übelsten linken Karikaturen des Toryismus als politischen Fahrplan zu betrachten scheint: eine reine Eifererin des ungezügelten Kapitals mit keiner Vision des Guten jenseits libertärer Think-Tank-Pamphlete (...). Die Konservativen wurden mit dem einfachen Mandat gewählt, Großbritanniens scheiterndes Wirtschaftsmodell zu reformieren und unsere derzeitige, rekordverdächtige Einwanderungsquote zu senken; stattdessen macht Truss beides nur noch schlimmer.“

Aris Roussinos, Journalist, auf dem britischen Blog „unherd“ am 10. Oktober





„Schon einmal ist die FDP nach einer verkorksten Regierungszeit aus dem Bundestag geflogen. Die Partei war danach fast tot. Lindner hat nur zwei Möglichkeiten, damit sich ein solches Debakel bei der nächsten Bundestagswahl nicht wiederholt: Er muß härter als bisher FDP-Politik in der Ampel durchdrücken. Oder das Bündnis vorzeitig verlassen.“

Jan W. Schäfer, Mitglied der Chefredaktion, in der „Bild“-Zeitung am 10. Oktober