© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 42/22 / 14. Oktober 2022

Meldungen

Grüne , ÖVP und SPÖ bringen Kandidaten durch  

WIEN. Während die Regierungsparteien ÖVP und Grüne sowie die SPÖ Alexander Van der Bellen für dessen Wiederwahl als Bundespräsident Österreichs gratulierten, kamen aus der FPÖ kritische Stimmen. „Auch wenn es nicht gelungen ist, den Systemkandidaten und Amtsinhaber Alexander Van der Bellen in eine Stichwahl zu zwingen, so ist das Ergebnis doch eine gewaltige Klatsche für den grünen Bundespräsidenten und Rot-Grün-Pink-Schwarz“, twitterte FPÖ-Chef Herbert Kickl. Generalsekretär Michael Schnedlitz verwahrte sich gegen die Frage, daß FPÖ-Kandidat Walter Rosenkranz zwischen den drei anderen rechten Kandidaten „zerrieben“ worden sei. Dies sei keineswegs der Fall, 17,7 Prozent der Stimmen seien ein respektables Ergebnis. Parallel dazu betonte Schnedlitz, daß Van der Bellen alle anderen im Parlament vertretenen Parteien hinter sich gehabt hätte. Dem vorläufigen Endergebnis zufolge erhielt Van der Bellen 56,7 Prozent der Stimmen. Platz drei belegte Dominik Wlazny von der Bier-Partei mit 8,3 Prozent. Ihm folgen Krone-Kolumnist Tassilo Wallentin (acht Prozent) sowie der Ex-BZÖ-Politiker Gerald Grosz mit 5,6 Prozent. (ctw)





Wohnung bekommen und dann den Job gekündigt

Utrecht. In Utrecht haben Dutzende Asylbewerber, die eigenes Geld verdienten, ihre Jobs gekündigt, nachdem sie eine Wohnung erhalten haben. Bemühungen, die teils gut integrierten Arbeitnehmer in ihren Jobs zu halten, haben nach Aussage der niederländischen COA, die zentral für die Betreuung der Asylbewerber zuständig ist, nicht gefruchtet. Hintergrund dieser Kündigungen ist der Beschluß der Stadt Utrecht, ab August sechs Wochen lang alle Sozialwohnungen ausschließlich an berufstätige Asylbewerber zu vergeben. Direkt nach dem Umzug wurden dann die Jobs gekündigt, für Miete und Nebenkosten kommt ab dem Moment die Stadt auf. Zusätzlich erhalten Bewohner wöchentlich 62 Euro pro Person ausbezahlt. Mehrere der im Rat der Stadt vertretenen Parteien bezeichneten dieses Vorgehen als „übel und unakzeptabel“. (mb)





Ankaras Gasdeal mit Libyen erzürnt den Westen

KAIRO. Ägyptens und Griechenlands Außenminister haben die UN aufgefordert, das von der Türkei und der scheidenden libyschen Regierung der Nationalen Einheit unterzeichnete Abkommen zur Energieexploration abzulehnen. Es gestattet Ankara in libyschen Gewässern nach Gas und Öl zu suchen. Ägyptens Außenminister Sameh Shoukry betonte dabei nach Angaben von Egypt Today, daß die Übergangsregierung im Rahmen eines UN-Mechanismus ausgewählt worden sei, um einen Fahrplan zu erstellen, der mit Wahlen endet. Sie sei jedoch nicht berechtigt, Abkommen zu unterzeichnen. Griechenlands Außenminister Nikos Dendias sprach von einer „juristischen Unverschämtheit“. Man könne nicht einfach eine phantasievolle Landkarte erstellen und über ausschließliche Wirtschaftsrechte verhandeln, die einem nicht zustünden. Der türkische Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu wies die Kritik, die auch aus den USA und der EU kommt, zurück. Sie habe „keine Bedeutung und keinen Wert für unser Land“, erklärte der AKP-Politiker. (ctw)