© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 43/22 / 21. Oktober 2022

Meldungen

Schiller-Gedächtnis-Preis für Julia Franck 

STUTTGART. Die Berliner Schriftstellerin Julia Franck erhält den Schiller-Gedächtnis-Preis des Landes Baden-Württemberg. Er wird alle drei Jahre vergeben und ist mit 25.000 Euro dotiert, Zur Bekanntgabe der Preisträgerin erklärte Kunstministerin Petra Olschowski (Bündnis 90/Die Grünen), Julia Franck sei eine „Meisterin der Autofiktion in deutscher Sprache“. Sie beschreibe generationsübergreifende Schicksale zwischen Ost- und Westdeutschland und treffe dabei einen Ton, der berühre und bewege. „Mit großer erzählerischer Dynamik und sprachschöpferischer Qualität behandelt sie kontroverse Themen wie die Flucht aus Ostdeutschland, prekäre Familienverhältnisse und das Widerständige in der Kunst, im Schreiben“, begründete die Jury ihre Entscheidung. Zu Francks bekanntesten Werken gehören die Romane „Lagerfeuer“ (2003) und „Die Mittagsfrau“ (2007), für den sie den Deutschen Buchpreis erhielt. Zuletzt veröffentlichte sie im vorigen Jahr die Erzählung „Welten auseinander“. Die Preisfeier soll am 11. November stattfinden. (tha)

 http://mwk.baden-wuerttemberg.de





Geschwister-Scholl-Preis geht an ukrainischen Autor 

MÜNCHEN. Der diesjährige Geschwister-Scholl-Preis geht an den ukrainischen Schriftsteller Andrej Kurkow. Er bekommt die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung für sein „Tagebuch einer Invasion“ (Haymon Verlag). Es enthält Aufzeichnungen aus der Ukraine im Krieg. In der Begründung der Jury heißt es, mit Kurkows „Tagebuch“ werde ein Werk ausgezeichnet, das „zugleich als eindringliche Chronik wie als kritische Reflexion einer zivilisatorischen Katastrophe“ zu lesen sei. Andrej Kurkow wurde 1961 in Sankt Petersburg geboren und lebte seit seiner Kindheit bis zum Kriegsausbruch in Kiew. Das Spannungsverhältnis zwischen der russischen und der ukrainischen Sprache und Kultur, das er in seinem „Tagebuch“ vielfach reflektiert, so die Preisjury, präge auch seine eigene Existenz als ukrainischer Autor, der seine Romane und fiktionalen Texte in seiner Muttersprache Russisch schreibt. Der Geschwister-Scholl-Preis wird vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels, Landesverband Bayern e.V., gemeinsam mit der Landeshauptstadt München vergeben. Er zeichnet jährlich ein Buch aus, „das von geistiger Unabhängigkeit zeugt und geeignet ist, bürgerliche Freiheit, moralischen, intellektuellen und ästhetischen Mut zu fördern und dem gegenwärtigen Verantwortungsbewußtsein wichtige Impulse zu geben“. Die Preisverleihung ist für den 28. November in der Ludwig-Maximilians-Universität München geplant. (tha)

 https://geschwister-scholl-preis.de





Deutscher Theaterpreis für Regisseur Achim Freyer 

KÖLN. Für sein Lebenswerk erhält der 88jährige Regisseur und Maler Achim Freyer den Deutschen Theaterpreis „Der Faust“. Das Zusammenspiel von Bildender und Darstellender Kunst habe seinen Arbeiten für die Bühne einen unverwechselbaren Stil gegeben“, erklärte die Preisjury. Die Preisverleihung findet am 26. November im Düsseldorfer Schauspielhaus statt. (tha)

 https://derfaust-theaterpreis.de/