© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 43/22 / 21. Oktober 2022

Produktionen, denen Eltern vertrauen
USA: „The Daily Wire“ startet eigenes Kinder-Streamingprogramm
Christian Schreiber

Die US-amerikanische Medienlandschaft ist um ein weiteres Format reicher, dazu noch eines für Kinder. 2015 gründete der Autor, Rechtsanwalt und konservative politische Kommentator Ben Shapiro das Internetportal „The Daily Wire“. Der populäre Podcaster Shapiro hat sich in den USA längst einen Namen als konservativer Medienmann gemacht. Er bezieht Stellung gegen „Gender Mainstreaming“, die Homoehe und gilt als vehementer Gegner von Schwangerschaftsabbrüchen. 

Die Redaktion von „Daily Wire“ ist in den vergangenen Jahren auf mehr als 120 Festangestellten gewachsen. In den vergangenen Monaten ist sie in die Unterhaltungsbranche vorgedrungen, um zahlende Abonnenten zu gewinnen, indem sie sich neben Nachrichten und Analysen auf konservative Kultur und Debatten konzentriert.

Nun sorgten Shapiro und seine Mitstreiter abermals für Aufsehen. In den kommenden Monaten soll neben den klassischen politischen und gesellschaftlichen Themen auch ein Portal für Kindersendungen aufgebaut werden. Jeremy Boreing, stellvertretender Programmdirektor, kündigte an, daß man 100 Millionen US-Dollar investieren werde, um Kinderunterhaltung zu entwickeln, der Eltern vertrauen können. „Zwei Shows sind bereits in Produktion, und es werden noch viel mehr kommen.“ Hintergrund ist auch die Entscheidung des Medienriesen Walt Disney aus dem Vorjahr, die populäre Kommentatorin und Schauspielerin Gina Carano zu entlassen, weil sie sich gegen die zunehmende politische Korrektheit des Konzerns gestellt hatte. Disney hatte sich gegen das in Florida eingeführte „Don’t say gay“-Gesetz eingesetzt, das sexuelle Indoktrinierung an Schulen verbietet, und angekündigt, sein Programm „fortschrittlicher“ auszurichten. Carano wurde nach ihrem Rauswurf flugs von „Daily Wire“ verpflichtet, um an dem Kinderprogramm auf Abruf mitzuwirken. Wie beim Projekt „My Son Hunter“ (siehe Medienkolumne) wächst eine neue alternative freie Film- und Streamingbranche heran und zusammen.

„Die Amerikaner sind es leid, ihr Geld modernen Konzernen zu geben, die sie hassen“, erklärte Boreing. „Sie sind es leid, ihr Geld modernen Medienunternehmen zu geben, die ihre Kinder mit radikaler Rassen- und Geschlechtertheorie indoktrinieren wollen. Aber sie wollen mehr tun, als diese nur zu kündigen. Sie wollen Alternativen. ‘The Daily Wire’ gibt ihnen diese Alternativen.“