© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 43/22 / 21. Oktober 2022

Meldungen

Kein Neuanfang bei RBB-Führungsriege 

BERLIN. Die RBB-Interimsintendantin Katrin Vernau will keine weiteren Führungskräfte aus der Skandalzeit ihrer entlassenen Vorgängerin Patricia Schlesinger absetzen. Das hat der Business Insider berichtet. Demnach hätten sich allerdings bei einer internen Versammlung der Rundfunkanstalt zahlreiche Beschäftigte für einen kompletten Neuanfang an der Führungsspitze ausgesprochen. Vernau wolle jedoch verhindern, daß die Anzahl derer steigt, „die früher in RBB-Führungspositionen saßen und derzeit ohne Arbeit Gehalt beziehen“. Sie bewertet den Verzicht der übriggebliebenen Direktoren Jan Schulte-Kellinghaus und Christoph Augenstein auf die umstrittenen Boni-Zahlungen bereits als „wichtiges Zeichen des Neuanfangs“. Gleichzeitig berichtete der Business Insider, daß die interne Prüfung beim RBB unterbesetzt und in ihren Befugnissen beschnitten sei. Ein internes Papier attestiere „Schwächen in der Zusammenarbeit“ mit der Senderspitze um Schlesinger. Die Abteilung sei beispielsweise bei Budgetfragen von der Senderleitung abhängig gewesen und habe nicht mehr als „1,5 Mitarbeiterkapazitäten“ zur Verfügung gehabt. Der Anwalt von Patricia Schlesinger, Ralf Höcker, widersprach den Vorwürfen und betonte, das Papier sei voller „Falschbehauptungen“. (gb)





Cyberattacke auf „Heilbronner Stimme“

HEILBRONN. Die Heilbronner Stimme ist wegen eines Cyberangriffs am vergangenen Samstag mit einer sechsseitigen Notausgabe erschienen. Bei einer Attacke seien die Computersysteme verschlüsselt worden, sagte Chefredakteur Uwe Ralf Heer der dpa. Es gebe zwar ein Bekennerschreiben, aber keine Lösegeldforderung. Eine reguläre Zeitungsproduktion sei „bis auf weiteres nicht möglich“. Auch andere Unternehmen der Stimme Mediengruppe seien betroffen. In den Fällen ermittelt das Landeskriminalamt. Der Vorfall erinnert an frühere Cyberangriffe auf die Zeitungskonzerne Funke und Madsack. (gb)





Schutzprogramm für Journalisten gestartet 

BERLIN. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock und Kulturstaatsministerin Claudia Roth (beide Grüne) haben ein Schutzprogramm für Medienschaffende und Menschen, die sich für Meinungsfreiheit in Konfliktregionen engagieren, gestartet. In einer Pilotphase der Hannah-Arendt-Initiative haben 360 Journalisten aus Afghanistan, der Ukraine, Rußland und Belarus unter anderem Notfallstipendien oder Trainings erhalten. Für das Projekt plant das Auswärtige Amt in diesem Jahr 3,5 Millionen Euro ein. (gb)





Aufgelesen

„Viele katastrophale Voraussagen entpuppen sich im nachhinein als übertrieben. Das konnte man auch während der Pandemie gut sehen.“

Moderator Kai Pflaume im Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“