© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 43/22 / 21. Oktober 2022

Chinas langer Atem in der Forschungsförderung
Spitzenplätze auf den Ranglisten
(dg)

Der Nature Index, der die Autorenschaft von wissenschaftlichen Aufsätzen in 82 führenden Fachjournalen erfaßt, ist ein wichtiger Gradmesser für die Forschungsqualität einzelner Länder. Im Index 2022 sticht die Entwicklung Chinas heraus. Die USA sind zwar weiter Spitzenreiter, ihr Anteil an hochrangigen Publikationen verringerte sich jedoch von 2020 bis 2021 um 6,2 Prozent: stärkster Rückgang unter den zehn führenden Forschungsnationen. China behauptete Rang 2 und hat im gleichen Zeitraum seinen Anteil um 14,4 Prozent gesteigert. Experten sehen darin ein Zeichen, daß sich der große, langfristig angelegte Mittelaufwuchs in der Forschungsförderung langsam auszahlt (Naturwissenschaftliche Rundschau, 8/2022). Seit einem Vierteljahrhundert hat Peking den Anteil seiner Forschungsausgaben am Bruttoinlandsprodukt kontinuierlich von 0,56 (1996) auf 2,4 Prozent (2021) gesteigert. Das trägt jetzt Früchte: Bei Betrachtung der führenden Forschungseinrichtungen im Nature Index weltweit liegt die Chinese Academy of Science deutlich vor der Harvard University und der Max-Planck-Gesellschaft. Es folgen das Forschungszentrum CNRS, die Stanford-Uni und das Bostoner MIT und die Helmholtz-Gemeinschaft, bevor dann drei chinesische Universitäten wieder Spitzenplätze besetzen. 


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