© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 44/22 / 28. Oktober 2022

Aufgeschnappt
Auf dem Eis ist es zu weiß
Matthias Bäkermann

Mit strenger Miene blickte Kimberly Davis vergangene Woche in alle auf sie gerichteten Kameras. Als Vorstandsmitglied der Nationalen Hockey Liga (NHL) stellte sie eine „demographische Studie“ über Spieler und Manager der führenden Eiskockeymannschaften in den USA und Kanada vor. Und wie schon befürchtet, hat die als afroamerikanische „Change Agentin“ hochbezahlte Funktionärin in diesem Millionenbusiness wohl „noch einiges zu tun“, um der Diversität auf die Sprünge zu helfen. So ergab der 24seitige Bericht, daß 83,6 Prozent der NHL-Belegschaft Weiße sind und daß Männer fast 62 Prozent ausmachen. Als nächsten Schritt sollen diese Daten in ein „Rassen- und Geschlechterzeugnis“ umgewandelt werden, das vom „Institute for Diversity and Ethics in Sport“ für US-Sportligen erstellt wird. Zudem muß sich jetzt drastisch die Einstellungspraxis in der NHL ändern, fordert Davis, deren Puck-und Schläger-Qualifikation aus einem geisteswissenschaftlichen College-Bachelor besteht. Aber auch die Fankultur soll nach der seit 2017 tätigen Diversity-Gouvernante und einflußreichen Freundin von Michelle Oba-ma mit einem strikten Verhaltenskodex zur Diversifizierung auf Kurs gebracht werden.