Finanziell unterstützt von Philanthropen und dem kalifornischen Climate Emergency Fund terrorisieren Kleingruppen Museen, Sportveranstaltungen, Ministerien, Kraftwerke und vor allem Menschen im Straßenverkehr. Speziell in Berlin gehören die Klebe- und Blockadeaktionen an Autobahnabfahrten seit einigen Wochen quasi zum Lokalkolorit. Und da die Täter – anders als wehrhafte Führerscheinnutzer – keine Freiheitsstrafen zu erwarten haben, bleibt den genervten Autofahrern nur die Hoffnung auf winterliche Temperaturen.

Den europäischen Autoverkehr insgesamt kann die klimapanische „Letzte Generation“ nicht lahmlegen. Das kann nur die Staatsmacht. Daher sind Brüssels Beschlüße viel ernster zu nehmen. So sollen ab 2035 EU-weit keine Benziner und Diesel-Pkws mehr neu zugelassen werden. Autokäufer dürfen dann nur zwischen teuren und ganz teuren Elektromobilen „auswählen“ – und das ohne Rücksicht auf Verluste bei den steuerzahlenden Herstellern und ihren Hunderttausenden Beschäftigten. Bis dahin werden die kommenden 12 Jahre allerdings nicht einfach, denn die EU will voraussichtlich ab 2025 die Euro-7-Abgasnorm durchdrücken, die die ab 2014 schrittweise eingeführte Euro-6-Norm ablösen soll. Zwei Jahre Corona; galoppierende Inflation; Ukraine-Krieg; Energie- und Wirtschaftskrise? All das scheint in den zuständigen Gremien von EU-Kommission und Europaparlament keine Rolle zu spielen.

Die Details sollen zwar erst am 9. November präsentiert werden, doch eines steht schon fest: Euro-7-Fahrzeuge werden technisch komplizierter und anfälliger – also vor allem noch teurer. Besonders skurril erscheint die Unternorm „Euro 7G“, wie dem Handelsblatt zu entnehmen ist. Diese solle für Hybridautos, also Benziner oder Diesel, die einige Kilometer rein elektrisch fahren können, gelten. Das Besondere ist: Sie müssen mit einer permanenten Standortbestimmung ausgerüstet sein, damit das Auto bei Einfahrt in städtische „Umweltzonen“ automatisch vom Verbrenner- in den E-Modus umschaltet. Warum das Ganze? Herkömmliche Benziner und Diesel sollen schon weit vor 2035 nicht mehr in viele EU-Innenstädte fahren dürfen. Und solche radikalen Pläne sind viel drastischer als einige festgeklebte Aktivisten mit viel Tagesfreizeit.