© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 44/22 / 28. Oktober 2022

Meldungen

Bevölkerungszuwachs stützt Immobilienpreise

BERLIN. Der Konjunkturanalyst Konstantin Kholodilin rechnet trotz Zinsanhebungen und Rezessionsängsten allenfalls mit einem moderaten Rückgang der Immobilienpreise in Deutschland. Laut einer Auswertung von Immobilienscout24 seien von Januar bis Juli in mehr als der Hälfte der Städte und Landkreise die Angebotspreise für Eigentumswohnungen gesunken. Und in einem Drittel der Städte und Landkreise seien auch die Angebotspreise für Häuser gesunken. „Insgesamt verschiebe sich die Nachfrage von einem Kauf- in Richtung Mietmarkt“, glaubt der Makroökonom vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Wochenbericht 42/22). Für die Immobilienpreise seien drei Faktoren entscheidend: Zinssatz, Haushaltseinkommen und demographische Lage. Kurzfristig dürften „von Einkommensseite keine starken Nachfrageimpulse kommen, die die dämpfende Wirkung steigender Zinsen kompensieren“. Aber die Einwohnerzahl ist innerhalb von zehn Jahren von 80,5 auf 84 Millionen gestiegen, da werden mehr Wohnungen gebraucht: „Weil das Immobilienangebot träge ist und nur langsam auf steigende Bevölkerungszahlen reagiert, steigen die Immobilienpreise“, so Kholodilin. Ein weiterer Faktor sei der wachsende Anteil von Einpersonenhaushalten, da könne die Wohnungsnachfrage selbst bei einer schrumpfenden Bevölkerung zunehmen. „Daß es zum größeren Platzen einer Blase kommt, wie es in den Jahren nach 2008 in einigen europäischen Ländern zu beobachten war, ist unwahrscheinlich.“ (fis)

 doi.org/10.18723/diw_wb:2022-42-3





Privatversicherte müssen höhere Beiträge zahlen

DÜSSELDORF. Der Verband der Privaten Krankenversicherungen (PKV) rechnet für das kommende Jahr mit einer Beitragssteigerung von drei Prozent. Der Durchschnittsbeitrag von aktuell 535 Euro pro Monat werde auf 551 Euro anwachsen, teilte der Verband auf Anfrage des Handelsblatts mit. Von der Anhebung sei jeder dritte der 8,7 Millionen vollversicherten PKV-Kunden betroffen. In einzelnen Fällen könnte der Beitragssprung zweistellig ausfallen. 2021 gab es in der PKV einen Beitragsanstieg von durchschnittlich 8,1 Prozent. In diesem Jahr waren es 4,1 Prozent. In der privaten Pflegeversicherung steigen die durchschnittlichen Monatsbeiträge laut PKV-Verband sogar um mehr als 40 Prozent: von 74 Euro auf 104 Euro. Hauptgrund seien die gestiegenen Ausgaben durch neue Pflegegesetze. (fis)

 gdv.de





Zahl der Woche 

Für 69 Prozent der 178,2 Millionen Privat- und Geschäftsreisen mit mindestens einer Übernachtung im In- oder Ausland wurde 2021 auf das Auto zurückgegriffen. Im Vor-Corona-Jahr 2019 waren es 59 Prozent gewesen. Der Anteil der Flugreisen ging von 17 auf 9 Prozent zurück. Zugreisen lagen mit 17 Prozent auf dem Niveau von 2019 (16 Prozent). Beliebteste Auslandsziele waren 2012 Italien (16 Prozent), Österreich (15) und Spanien (11). Quelle: Statistisches Bundesamt