© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 44/22 / 28. Oktober 2022

Frisch gepreßt

Lebensmittel. Zwölf Jahre arbeitete Martin Rücker an leitender Stelle für die Verbraucherorganisation Foodwatch. Mit 40 Jahren zog es ihn zurück in den Journalismus. Doch dem Thema gutes und gesundes Essen bleibt er treu. Sein Buch „Ihr macht uns krank“ ist daher die erwartbare Abrechnung mit den profitgierigen globalen Lebensmittel-Konzernen, ihren gutbezahlten Lobbyisten und der willfährigen deutschen Politik. Es geht um vermeintliche Amtsgeheimnisse, die lasche Lebensmittelkontrolle, Fettleibigkeit durch Armut und „Junkfood“ sowie den betriebswirtschaftlichen Zwang zu „Masse statt Klasse“. Aber Rücker klagt nicht nur an, sondern er schildert auch positive Beispiele wie die Bremerhavener Firma Frosta, die nach einer wirtschaftlichen Durststrecke – „rote Zahlen durch hohe Qualität“ – inzwischen mit dem Motto „Lebensmittel herstellen, die wir selbst auch essen möchten“ auf Erfolgskurs schippert. Bleibt zu hoffen, daß jetzt nicht die deutsche Energiekrise das Ende der 117jährigen Unternehmensgeschichte einläutet. Inhaltlich gibt es keinen Grund, Rückers Buch nicht zu lesen, auch wenn durchs Optische ausgelöste Magenkrämpfe nicht ausgeschlossen werden können. So verzichtet der Autor zwar auf Gendersternchen, doch dafür setzt er – selbst in Überschriften – Doppelpunkte ein: „Jed:er Vierte ist mangelernährt“. (fis)

Martin Rücker: Ihr macht uns krank. Die fatalen Folgen deutscher Ernährungspolitik und die Macht der Lebensmittellobby. Econ Verlag, Berlin 2022, gebunden, 336 Seiten, 22,99 Euro





Corona-Politik. Es ist immer noch unglaublich, mit welcher Kompromißlosigkeit, ja Brutalität der Staat in die Grundrechte auf körperliche Selbstbestimmung seit Beginn der Coronakrise eingegriffen hat und dies teils immer noch tut. Auch werden ältere Menschen, die oft nur noch ihren Lebenssinn in ihrer Familie haben, von genau diesen Personen isoliert. Oder wie andererseits junge Menschen, für die Sars-CoV-2 in den allermeisten Fällen ungefährlich ist, die größten Lasten durch regelmäßige Testungen, übertriebene Maskenpflichten und sich auftürmende Schulausfälle tragen müssen. Allein dafür lohnte sich der Blick in das faktenreiche Buch des Nürnberger AfD-Abgeordneten Martin Sichert. Doch der 42jährige hat nicht nur pointierte Meinungen, sondern auch Hintergrundwissen zu bieten. So hat Sichert wiederholt von seinem Recht auf Anfragen an den Bundestag Gebrauch gemacht und konnte etwa bereits im Juni 2022 aufdecken, daß über 2,5 Millionen Menschen in Deutschland wegen der – von Gesundheitsminister Karl Lauterbach immer wieder bestrittenen – Impfnebenwirkungen zum Arzt mußten. (mp)

Martin Sichert: Akte Corona – Politik gegen Gesundheit und Freiheit. Gerhard Hess Verlag, Bad Schussenried 2022, broschiert, 126 Seiten, 14,80 Euro