Freiburg hat zwar seit 2018 keinen grünen Bürgermeister mehr, doch dank einer woken Zweidrittelmehrheit im Gemeinderat ist die Unistadt im Breisgau weiter Trendsetter für „grüne“ Zwangsmaßnahmen. Daher wird es in den Schulmensen in städtischer Trägerschaft nicht nur einen „Veggie-Day“ geben, sondern eine „Veggie-Week“ – und das jede Woche. Argumentiert wurde nicht mit der Klimaschädlichkeit der Fleischproduktion oder mit ethischen Gründen, sondern mit den inflationierten Kosten. Um zu sparen, werde nur noch ein Menü angeboten. Dieses solle viel „Bio“ enthalten, das ist dann zwar teurer, ist hier aber kein Argument, davon zu lassen. Es gab nur 14 Gegenstimmen im 48sitzigen Gemeinderat: Der Tenor lautete auf eine „grüne“ Bevormundung durch die Hintertüre. Man solle nichts übertreiben, denn zu einer ausgewogenen Ernährung gehöre auch Fleisch, hieß aus dem CDU-geführten Agrarministerium im Ländle.

Aus dem „Veggie-Day“ in den Schulen wird in Freiburg eine „Veggie-Week“ ohne jede Auswahlmöglichkeit.

Die AfD-Gruppe im Gemeinderat erkannte an, daß vegetarisches Essen gut sein könne, aber einen kompletten Fleischverzicht für Kinder durchzusetzen, die sich selbst nicht dagegen wehren könnten, sei nicht hinnehmbar. Völlig abwegig sei, den Eigenanteil der Eltern zu erhöhen, damit die Stadt ihren von zwei auf 1,70 Euro pro Schulessen senken könne. Das Problem reicht damit weiter zurück in schulpolitische Entscheidungen: Der Ausbau der Ganztagsschulen verursachte zusätzliche Kosten für den Bau oder die Erweiterung von Mensen. Nun kommen steigende Lebensmittelpreise hinzu. Verkalkuliert, könnte man da sagen. Billig alleine darf das Mensaessen nicht sein, da sind sich alle einig. Nur geht derzeit vielen das Geld aus. Das Ganztagsbetreuungssystem gerät mit dem teurer werdenden Essen und dem verzweifelten Versuch mit dem Veggie-Einheitsbrei an seine Grenzen des Wachstums. Zu Hause kann jeder kochen, was er will, das war einmal Standard, ohne viel staatlich betreute Nachmittagsschule. Früher war nicht alles schlechter.