© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 45/22 / 04. November 2022

Meloni will Geburtenrate erhöhen
Das Feuer weitergeben
Zita Tipold

Italiens neue Regierung hat versprochen, das Land aufzurichten. Nun legt die Allianz aus Rechten und Konservativen den entscheidenden Grundstein für einen Kurswechsel: Das Ministerium für „Familie und Gleichberechtigung“ soll um den Zusatz „Geburtenrate“ ergänzt werden. Gut so! Was wie eine Kleinigkeit klingen mag, wird auf lange Sicht über das Fortbestehen des Landes entscheiden. 

Zahlreiche europäische Staaten kämpfen seit Jahren gegen das Geburtentief. Wie das italienische Gesundheitsministerium jüngst mitteilte, ist die Fertilitätsrate in dem Land weiter rückläufig und liegt nun bei 1,25. Es gilt, den Abwärtstrend schleunigst zu stoppen – nicht nur aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten. Wozu schließlich all der Kampf für die Bewahrung des Eigenen, wenn niemand das Feuer weitergibt? 

Laut Medienberichten plant die Regierung von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni, junge Paare mit finanziellen Anreizen zu mehr Kinderreichtum zu animieren. In Ungarn hat sich ein solches Modell bereits bewährt. Steuervergünstigungen entlasten den Geldbeutel und staatliche Darlehen zum Kauf eines Eigenheims bieten Eltern eine Chance, ihren Kindern feste Wurzeln zu geben. 

Der Zuzug von jungen Migranten zur Lösung des Demographie-Problems ist also nicht alternativlos. Es ist vielmehr eine Maßnahme, die vom geringsten Optimismus und Kampfgeist für das Eigene zeugt. Veränderung ist sehr wohl möglich.