Keinerlei Mitleid für seine Odyssee in einem Friseursalon in Berlin-Neukölln konnte RBB-Moderator Hendrik Schröder ernten. So beschrieb er im Oktober in der Kolumne seines Senders, was er erlebte, als er im Barbershop mit einem Dutzend „arabisch sprechender Männer“ einen billigen Haarschnitt ergattern wollte. Nur wortkarg begrüßt, mußte er ewig warten, während andere Kunden ihm vorgezogen wurden, bis er endlich vom Praktikanten, „der das noch nicht so oft gemacht hatte“, im Hinterraum frisiert wurde. Als dann noch ein Typ mit Goldschmuck den Laden betrat, den Schröder als „Babo, den Chef, vor dem alle Angst hatten“, klassifizierte, mußte er sich auch noch verhöhnen lassen: „Ahh, ihr bedient jetzt auch Deutsche, so tief seid ihr gesunken“, polterte dieser unter Gelächter aller Araber. Schröder, dessen „Identifikation mit meiner Nationalität nie besonders ausgeprägt war“, witterte nun „lupenreinen Rassismus“. Seine bekundete Einsicht, deshalb zu wissen, welchen Rassismus Ausländer „hier jeden Tag“ erleben müßten, forderte bei Journalistenkollegin Lisa Kräher allerdings zornigen Spott heraus: „Als großer weißer Cis-Mann mit Abitur“ sei diese Aussage „anmaßender Quatsch“, konterte diese auf Übermedien.