© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 46/22 / 11. November 2022

Aufgeschnappt
Zum Frühstück einen Rollstuhl als Fetisch
Matthias Bäkermann

Mit seinen Pronomen jongliert mittlerweile jeder zweite Genderseminarist herum. Allein eine Trans-identität reicht also nicht aus, um wirklich Aufmerksamkeit zu erreichen. Das dachten sich wohl auch die Macher des etablierten Frühstücksfernsehens vom norwegischen Sender TV-2 und ihr Gast, der 53jährige Jørund Viktoria Alme. So behauptete der Banker aus Oslo am 28. Oktober bei „God Morgen Norge“ nicht nur, sich wegen seiner „Geschlechtsdysphorie“ als Frau zu fühlen, sondern auch an einer „Körperintegritätsstörung“ zu leiden. Wegen dieser „Dissonanz zwischen seiner Selbstwahrnehmung und der Funktion seines Körpers“ habe Alme sich immer gewünscht, als Frau geboren worden zu sein, die von der Hüfte abwärts gelähmt sei. Obwohl keine körperlichen Handicaps vorliegen, benutzt Alme nun „fast immer“ einen Rollstuhl. Mit seinem Auftritt im Beisein seiner Ehefrau Agnes, die nun mit ihrer neuen Identität als „Lesbe“ klarkommen muß, habe sich Jørund zum Ziel gesetzt, „Vielfalt und Inklusion zu fördern“. Das scheint sich aber nicht erfüllt zu haben. So erfuhr TV-2 seit der Ausstrahlung Hunderte empörte Reaktionen von „echten“ Behinderten, die sich von einem Wichtigtuer mit Fetisch verspottet fühlen.