© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 46/22 / 11. November 2022

Zitate

„Das ist das Hauptproblem der heutigen Rechten: Es ist nicht einmal die grundlegende Skepsis, nicht der Drang auf Schwachstellen und Ungereimtheiten in den offiziellen Berichten zu achten, es geht nicht darum, offen zu sein für Szenarien des Egoismus, der Verschwörung und der Vertuschung durch die Eliten, die alle durchaus existieren. Es ist das schnelle Ersetzen von Skepsis durch Gewißheit, das Herumstöbern nach jeder Erzählung, um die eigene anfängliche Theorie zu rechtfertigen, die Weigerung zu akzeptieren, daß selbst Institutionen, denen man vernünftigerweise mißtraut, manchmal auch recht haben können.“

Ross Douthat, Kolumnist, in der „New York Times“ vom 2. November





„Die Deutschen müssen zuerst einmal begreifen, daß es nicht Putin oder irgendein Virus ist, die dieses Land und seine Bewohner in die Knie zwingen. Es ist die deutsche Politik in Berlin selbst, die uns diesen schweren Schaden zufügt. Um nicht das Opferlamm zu werden, steht es also jedem Bürger laut Grundgesetz frei, auf die Straße zu gehen und friedlich zu demonstrieren. Das ist der Weg.“

Hans-Georg Maaßen, ehemaliger Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, in der „Südthüringer Rundschau“ am 2. November





„Der Kampf gegen Extremismus wird von Ministerin Faeser (SPD) auf den Kampf gegen Rechts reduziert. Organisationen wie die Grauen Wölfe, die türkischen Ultranationalismus und patriarchalischen Islamismus miteinander verbinden und die numerisch größte rechtsextreme Organisation in Deutschland darstellen, bleiben unbehelligt. Damit vollzieht die Politik einen Schulterschluß mit linksidentitären Aktivisten, die die Floskel des ‘antimuslimischen Rassismus’ bemühen, um einen strukturellen Rassismus zu konstruieren. (...) Das Tragen islamischer Bekleidung inklusive des Kopftuchs wird wahlweise als ‘Empowerment von Frauen’ oder als ‘Widerstand gegen den rassistischen Westen’ gefeiert.“

Susanne Schröter, Professorin am Institut für Ethnologie an der Goethe-Universität Frankfurt am Main, in der „Emma“ am 3. November





„Karl Lauterbach hätte die Chance gehabt, eine vernünftige Diskussion darüber zu beginnen, wie tiefgreifend die Corona-Politik die deutsche Gesellschaft verändert hat. Welche Irrtümer es gab, welche Fehler gemacht wurden, wo man sich verrannt hatte. Er hat diese Chance nicht ergriffen. Es ging ihm nur um sich selbst. Diesem Minister darf man gar nichts verzeihen.“

Susanne Gaschke, Journalistin, in der „Neuen Zürcher Zeitung“ vom 3. November





„Wir leben in einer Welt, in der es Milliarden von Verbindungen gibt, und es braucht nicht viel, um sie zu unterbrechen – und jetzt brechen sie zusammen. Die Länder müssen herausfinden, wie sie es alleine schaffen können, und für die meisten wird das nicht möglich sein. Energie und Lebensmittel werden nicht unbedingt dort produziert, wo man lebt. (…) Deutschlands Lage in der postglobalisierten Welt ist bedenklich. Absolut alles außer seiner Arbeitskraft kommt von woanders her, und auch seine Arbeitskraft stirbt aus. Der Übergang durch diese geopolitischen Veränderungen wird eines der schockierendsten Dinge sein, die das deutsche Volk je durchgemacht hat. Und wir alle wissen aus der Geschichte, daß die Deutschen kulturell nicht gut mit systemischen Schocks umgehen können. Ich habe da meine Bedenken.“

Peter Zeihan, geopolitischer Analyst, im Podcast der Investmentbank William Blair am 4. November